Leitkegel – Raketenwissenschaft

Vom ungebremsten Willen sich mitzuteilen und inspiriert von neu- und altmodischem (Post)-Hardcore gründeten vier Ruhrpottracker in einer verregneten Nacht in 2011 die Band Leitkegel. Durch die Einmietung in die LeFink-Studios und mit Unterstützung von Andreas Hollywood Bacon (Thalamus) wurde ein erster kreativer Output zu kreiert. Durch die Aufnahme der 3-Song-EP „LTKGL“ war der Weg für deutsche Bühnen, Konzerte und Festivals geebnet.

Das Album „Raketenwissenschaft“ wurde im bewährten Studio LeFink aufgenommen und ist seit 2012 als Download und einer auf 100 Stück limitierten Auflage selbstgebastelter Pappschuber erhältlich. Aufgrund der guten Resonanz und ausverkauften CDs gibt es vom Hamburger Label Colline Noire nun eine Auflage von 500 Exemplaren mit neu gestaltetem Cover.

Mit dem ersten Track „Platzkarte und Sektempfang“ startet Raketenwissenschaften sehr mystisch und bereitet auf ansprechende Musik, die jedoch in einer eigenen Sphäre lebt, vor. In welcher Sparte man Leitkegel einordnen soll ist schwer zu sagen. In Raketenwissenschaften wird Indie, Punk und Postrock gekonnt miteinander vereint. Tracks wie „Dreieck“ oder „Und ich esse morgens keinen Apfel“ starten mit wunderschönen, melodischen Gitarrenklängen, die fast zum Träumen einladen, bis man im nächsten Moment durch leidenschaftliches Schreien selbigen wieder entrissen wird. Die Texte, alle von Sänger Daniel geschrieben, kann man zwar nicht immer mitgehen, aber lassen auf jeden Fall nachdenken.

Mit einer gewissermaßen gnadenlosen Kompromisslosigkeit wird ein vollkommen eigener Stil, der schwer in Schubladen zu stecken ist, durchgezogen. Wildes durcheinander  zuckender Klänge aus denen treibender Post-Hardcore wird, der immer wieder abbricht und wieder Spannung aufbaut, durchziehen das ganze Album. Besonders prägnant in „Frag doch den Kaplan“ oder „Des Wahnsinns fette Leute“. Besonders gut gefällt eine kleine Pause aller wütenden Kratzbürstigkeiten im Instrumental-Track „Zweifünfzig fürn Salat“, jedoch ist diese nicht von langer Dauer. In „Bauwagenplatzromantik“ geht die Achterbahn der Gegensätze von laut und leise, knallhart und butterweich, versöhnlich und angriffslustig jedoch schnell wieder weiter. Starke Texte werden mit brausender Leidenschaft vereint.

Eins ist sicher. Langweilig wird einem beim Zuhören nicht. Sicher etwas gewöhnungsbedürftig, aber sehr hörenswert und gedankenanregend.

 



Dieser Beitrag wurde am von Johanna veröffentlicht • Kategorie: Sonstiges • Tags:






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