Die ersten Sekunden von “Worlds Unknown” sind sphärisch und mystisch. Dann setzen langsam verzerrte Gitarren und Drums ein. Nach gut einer Minute ballert der Opener “3 AM” dann ordentlich los. Und damit sind wir auch schon beim Stil von Ays angelangt: Ordentlich gemachter und vor allem ordentlich auf Krawall gebürsteter Hardcore – mit dem ein oder anderen post-lastigen Einfluss und melancholisch-düsteren Anwandlungen.
Geprägt von ihren ausgiebigen Asien-Touren in China, Indonesien, Malaysia und Singapur änderte sich der Stil der 2002 gegründeten Band weg vom 80er Jahre Hardcore früher Vorbilder wie etwa Sick Of It All hin zu einem ausgeprägten eigenen Stil: Dunkler Hardcore mit viel Wut. Gleichsam vielschichtig und tiefgründig. Und auch Gespür für Riffs und Melodien ist vorhanden. Das Thema Fernost findet sich dabei nicht nur im – gut gemachten und vor allem untypischen – Artwork von “Worlds Unknown” wieder. Auch inhaltlich setzt sich das Quintett mit ihrer Erfahrungen der Touren auseinander. So geht es etwa in “Wuhan Prison” um die gleichnamige Punk- und Metalkneipe in Wuhan. Und der Titel von Track Nummer 9 “凌遲” kommt direkt mal komplett in asiatischen Schriftzeichen an. Dieser Song hat dann schon fast Crossover-Anleihen.
Trifft irgendwie einen Nerv bei mir. Coole Scheibe.
Anspieltipps
- Worlds Unknown
- Wuhan Prison
- Stench
- 凌遲
Details
- Band: Ays
- Titel: Worlds Unknown
- Label: End Hits Records
- Veröffentlichung: 10. März 2017