“Emotionally fueled melodic Hardcore” – Schöne Phrase um die eigene Musik zu beschreiben. Doch was steckt hinter dieser Selbsteinschätzung von Corinore aus Abensberg?
Kurze Fassung: Kann man so unterschreiben.
Lange Fassung: Die Beschreibung ist zu kurz gegriffen und trifft es meiner Meinung nach nicht genau auf den Punkt. Zwar ist die Musik emotional, das will ich gar nicht in Abrede stellen. Auch Melodie und Hardcore will ich nicht abstreiten. Alles vorhanden. Aber wenn ich an “Melodic Hardcore” denke habe ich ein anderes Bild vor Augen beziehungsweise vor den inneren Ohren. Dann denke ich an krachenden Hardcore-Punk, der stellenweise so etwas wie Melodie durchblitzen lässt. Das ist auf “In Between Demons” jedoch ganz anders: Darauf zu hören sind zwölf energiegeladene, epochale und in der Grundstimmung leicht metallisch angehauchte Nummern zu hören. Kein “richtiger” Metal, dafür stehen Melodie und konventioneller Gesang zu sehr im Vordergrund. Wäre es nur das würde ich sagen: Ganz nett, aber langweilig. Interessant werden die Nummern erst durch gelegentliche hardcoremäßige Shouts. Das verleiht der Musik ihren eigenen Touch. Um das mal etwas plakativer auszudrücken: Eine Metal Band feuert einen Gitarristen, verpflichtet einen Schlagzeuger der etwas eingebremst wird und holt sich einen männlichen Sänger, der größtenteils “normal” singt – ab und an unterbrochen von Hardcore-Geschrei. Kann was. Und ist mal was anderes. Mir persönlich gefällt “My Revenge” am besten – das ist irgendwie so schön spritzig-punkig.
Anspieltipps
- Ropes and Dreams
- Sunrise
- My Revenge
Details
- Band: Corinore
- Titel: In Between Demons
- Label: Slash Zero Records
- Veröffentlichung: 20. Mai 2016