Eisenpimmel – Viva la nix! Der Untergang des monetären Wirtschaftssystems (aus Sicht eines Girokontos)

Nach dem Split von Pissrinne sind dort zwei völlig unterschiedliche Bands, nämlich zum einen die Lokalmatadore und zu anderen die Band Bluttat, hervorgegangen. Ähnlich verhielt sich sich nach der Auflösung der legendären Hansafront aus dem Ruhrgebiet. Markus, Alex, Bärbel und Siggi trennten sich und gingen fortan ihrer Wege. Markus ging nach Hamburg um dort …But Alive zu gründen, heute ist er Popstar. Alex ging ebenfalls nach Hamburg und versuchte sich als Gardinenverkäufer und stieg nebenbei bei den Funpunkern von Slime ein. Siggi und Bärbel blieben in Duisburg und erschufen die Politband Eisenpimmel und entwickelten (anders kann man das nicht nennen) Polithymnen die noch heute auf jeden Anti-Alles-Demo lauthals gesungen werden, man erinnert sich gerne an „Staat hau ab“ oder „Ozonloch, Fuck off“. Politpunk at it´s best.

Die aktuelle Doppel CD „Viva la nix“ steht der Vergangenheit in nichts nach. Die Texte klingen zuweilen wie eine vertonte Version der Plastic Bomb Kolumne „Die wunderbare Welt der Propaganda“. Kritisch, aufmerksam und weltoffen wird berichtet. Songs wie „Drei Stunden große Schnauze“, „Flenn mir einen Krautsalat“ oder auch „Für eine handvoll Wachstum“ sind politischer als je zuvor. Während auf alten Eisenpimmel Veröffentlichung zuweilen sehr befindlichkeitsfixtiert und lyrisch vorgegangen wurde, gilt hier „Keine Gefangenen“, Mensch geht dahin wo es weh tut. Salz ins Feuer und Öl in die Wunde. Alex hat nach Jahren scheinbar keine Lust mehr auf die oberflächlichen Slime Texte wie „Karlsquell“ und „Block E“ und sitzt seit der letzten Eisenpimmel Platte „wieder“ dort hinterm Schlagzeug. Fast könnte man von einer Hansafront Reunion sprechen, aber ach Markus ist wohl busy.

Eisenpimmel sind nicht müde geworden. Kein Rückzug ins Private, kein Abfeiern der eigenen Existenz, hier wird das Wirtschaftssystem noch hübsch verfickt.

Einmal mehr der Beweis: DAS LEBEN IST KEIN OI! -KONZERT!

 

 



Dieser Beitrag wurde am von Dorsch veröffentlicht • Kategorie: Tonträger Reviews • Tags:






Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


Alte Sau Anti Flag Barb Wire Dolls Beatsteaks Cancer Carl Bârat Deadly Sins Disco Ensemble Donots Dropkick Murphys Eastfield Egotronic Ein Gutes Pferd Feine Sahne Fischfilet Flogging Molly Garden Gang Get Dead Grape Harry Gump Hounds & Harlots Illegale Farben Irish Handcuffs Itchy Poopzkid Justin Sane KMPFSPRT Koeter Love A Misconduct Mr. Irish Bastard Neon Bone No Fun Pascow Peppone Radio Havanna Rantanplan Raptus Rather Raccoon Schluss mit Lustik Schrappmesser Selling Our Weaknesses Slime Stereo Dynamite Talco Templeton Pek Terrorgruppe The Baboon Show The Offenders The Prosecution The Scandals The Sensitives The Sounds The Toten Crackhuren Im Kofferraum The Uprising TV Smith Voodoo Healers