Es leben die 80er! Weicher Synthie-Pop und die klare Gesangsstimme des Frontmans Omer Lichtenstein, das sind die Charakteristika, die das Album „Patrimony“ von Felidae Trick prägen. Lichtenstein kommt aus Tel Aviv und lebt seit 2011 in Berlin. Das Album Patrimony ist das erste komplette Bandalbum, und es wurde in Berlin aufgenommen.
Der Sound erinnert an 80er Jahre Wave. Die Musik wirkt wie eine Mischung aus Boy George trifft The Cure. Was mir gut gefallen hat waren die schnelleren Stücke (z.B. Romantical High und Back Into Nothing). Die langsamen Lieder sind mir teilweise etwas zu süß und gefühlvoll gesungen. Den Eindruck, dass der Sänger in seinen Emotionen feststeckt, konnte ich beim Hören von „Lots of Songs“ nicht unterdrücken. Da fehlt es mir an markanten Punkten außerhalb der Gesangsvariationen von Lichtenstein. Die schnellen und dynamischen Stücke, wie „Loving Nowadays“ oder „Life Before Death“ habe mich auf dem Album wesentlich stärker angesprochen.
Mit dem Song „At the Backjard“ wollte Lichtenstein wohl seine Nähe zu Berlin zeigen. Die textliche Gleichsetzung von Gravejard und Backjard und „all the people are moving to Neuköln“ sowie der fast schon extatische Aufschrei „Berlin, Berlin“ und das Ende „all the people bla bla bla bla bla bla“ lassen zuerst an Ironie denken. Vielleicht soll der Finger auch in die Klischeewunde von Berlin gedrückt werden oder eine Liebeserklärung an Berlin sein. Auf mich wirkt dieser Song unfreiwillig komisch. (Anmerkung: für einen gebürtigen Berliner muss der Song einfach unfreiwillig komisch wirken!)
Das Album lässt sich gut durchhören und man erkennt viele Anknüpfungspunkte an die Musik der 80er Jahre . Wer sich zurück in die 80er Jahre sehnt und fröhliche Melodien mit traurigem Gesang mag, der sollte sich Patrimony mal anhören.
Reinhöhren
- Romantical High
- You in Front
- In Walked Europe
Stephan ist Fotograf und Blogger und wird ab sofort unregelmäßig für TrueTrash schreiben. Seine Werke sind unter portrait-foto-kunst.de zu finden.