Zu Joey Cape muss nichtmehr viel gesagt werden. Seit 1990 ist er Frontmann der US-Punk Veteranen Lagwagon, seit 2004 beschreitet er auch Solopfade und veröffentlichte jetzt mit „Stitch Puppy“ sein drittes Soloalbum.
Musikalisch liefert Joey Cape genau das, was ich erwartet habe, melancholischen Singer/Songwriter Punk ohne große Spielereien, nicht aufgebläht sondern auf das nötigste – in diesem Fall Klavier und Akustikgitarre – reduziert, wobei Stitch Puppy im Gegensatz zu seinen Vorgängern, ähnlich wie das aktuelle Lagwagon Album Hang, deutlich düsterer wirkt. Auch lyrisch ist Stitch Puppy sehr düster und wartet schon im großartigen Opener „Me the whitness“ mit Zeilen wie
„Would you say that your life is strange?
Wisdom, pain and flow
All that I know is the sense of the gun in my face
And I cannot trust them anymore
Pen again, identity, we repent and retreat
Author of your sympathy has had enough to drink
I cannot down another truth
The story has to end before it’s all pretend“
auf.
Fazit: Mit Stitch Puppy hat Joey Cape das Rad nicht neu erfunden – das hätte auch niemand erwartet – und hat stattdessen gewohnt gute 10 Songs abgeliefert, die davon träumen lassen mit Bier und Zigarette an einer Bar zu sitzen und sich von Mr. Cape auf der Bühne beschallen zu lassen.