Ska ist ja so eine Sache. Liebt man oder hasst man. Meinungen die sich dazwischen bewegen gibt es kaum. Ich gehöre ersterer Kategorie an: Auch wenn ich erst relativ spät auf den Geschmack gekommen bin – ich mag Ska-Punk. NH3 (das chemische Symbol für Ammoniak) haben mit “Hate & Hope” kürzlich ihr neues Album via Long Beach Records Europe veröffentlicht. Zwar klärt die Band nicht darüber auf, ob der Bandname auf dem stechenden Geruch des Ammoniak-haltigen Band-Proberaum-Reinigungsmittel beruht, oder doch tiefergreifenden Sinn hat (für den Auf-/Abbau von Aminosäuren im menschlichen Körper essentiell). Sei’s drum – die Musik ist das was zählt. Und die ist gut. Sehr gut.
Drängend und fordernd treibender Ska-Punk mit mitreissenden Beats und Bläsern sowie mitsingtauglichen Refrain-Hymnen. Ziemlich hart mit deutlichen Hardcore-Anleihen. Das ist gut so. Aggression trifft auf Melodie-Gespür. Gekonnte Offbeats treffen auf perfekt akzentuierte Bläser-Einsätze. Für mich eines der Alben des Jahres 2016. Richtig gute Ska-Scheibe, die mich sicherlich noch länger begleiten wird.
Irgendwie erinnert mich “Hate & Hope” an Talco. Mag aber gut sein, dass diese Assoziation auch nur aufgrund der verwandten Sprachen beider Bands kommen. So singen Talco auf Spanisch und NH3 auf italienisch. Nett finde ich auch wie der Sänger den Refrain in “Berlin Calling” betont – so richtig schön mit italienischem Einschlag im Englischen. Sehr charmant.
Auf dem Track “No Borders” ist übrigens Simon von The Prosecution zu hören. Äußerst stimmgewaltig und wütend.
Anspieltipps
- Qualcosa Di Meglio
- No Borders
- Old School Attitude
- Bella Ciao
Details
- Band: NH3
- Titel: Hate & Hope
- Label: Long Beach Records Europe
- Veröffentlichung: April 2016
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