No Respite – No Respite

Aus Dortmund stammen die vier Herren von No Respite, die hier ihre selbstbetitelte Debut-EP vorlegen. Sympatisch ist, dass hier alles im DIY-Verfahren gemacht wurde, sprich bedruckte CD-R, selbst bedruckter Hochglanzeinleger und ich denke auch bei den Aufnahmen handelt es sich um „Homerecording“ (was aber keineswegs rumpelig klingt). So cool die DIY-Attitüde auch ist, hätte man allerdings zumindest in Sachen Artwork vielleicht jemanden dazuziehen sollen, der ein wenig was von seinem Handwerk versteht, denn das ist leider ziemlich fad geworden.

Aber wir sind hier ja nicht in der Kunstgalerie, sondern bei einer Tonträger-Besprechung, also zählen natürlich vor allem die Inhalte. Kommen wir also zu den 5 Liedern der EP:
Den Startschuss gibt „Propaganda TV“, das ich im Melody-Core mit einigen Metal-Anleihen verorten würde; spielerisch schon ziemlich cool umgesetzt und auch dem Text merkt man an, dass hier wohl nicht zum ersten Mal ein Song geschrieben wurde. Einzig der Gesang geht mir so gar nicht ins Ohr, was sich leider auch in den folgenden Stücken nicht ändern wird. Im zweiten Lied „No Words“ geht es textlich dann persönlicher zu, der Sound geht mehr in die Hardcore-Ecke (alte Schule!) und auch dieses Lied gefällt mir musikalisch echt gut.

Beim dritten Stück „The Presence“ wird dann das Tempo teilweise stark zurückgefahren und es gibt zwischendurch Parts, in denen vor allem der Bassist mal beweisen möchte, dass er fit an seinem Instrument ist. Das kann auf einem Konzert ganz nett kommen, im Mittelteil einer CD nervt mich das aber eher; klar, spielerisch ist das wirklich auf einem sehr ordentlichen Niveau, aber dem Hörgenuss tun diese Unterbrechungen eher nicht gut. Anschließend geht es wieder im hohen Tempo und mit gesteigertem Metal-Einfluss bei „Conservative Asshole“ weiter, musikalisch wieder recht überzeugend, der Gesang ist hier aber bisher am anstrengendsten und wird gefühlt noch eine Oktave höher.

Den Abschluss bildet dann „Head Full of Hate“, das dann eigentlich (zumindest für mein Empfinden) reiner Metal ist. Das ist nicht unbedingt meine Baustelle, der Gesang überschlägt sich teilweise, ist bei den ruhigen Stellen dann aber auch sehr sanft; so oder so, mit der Stimme werde ich einfach nicht warm… mit dem letzten Song insgesamt auch nicht.

Unterm Strich bleiben musikalisch 3 gute und 2 weniger gute Stücke und mit einem anderen Sänger würde ich das auch auf kompletter LP-Länge durchaus anhören wollen, vorausgesetzt der Schwerpunkt läge bei den kompakteren Songs.

 
Anspieltipps

  • Propaganda TV
  • No Words

 
Details

  • Band: No Respite
  • Titel: No Respite
  • Label: Eigenproduktion
  • Erscheinungsdatum: 2015

 



Dieser Beitrag wurde am von Dennis veröffentlicht • Kategorie: Tonträger Reviews • Tags:






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