Auch wenn Popperklopper nicht zu den Deutschpunkbands der allerersten Stunde gehören, haben sie sich nach über 25 Jahren Bandgeschichte dennoch einen gewissen Ruf erspielt. Das liegt meiner Meinung nach vor allem an zwei Dingen: Zum einen öffnete sich die 1989 gegründete Gruppe bereit relativ früh dem klassischen 77 Punkrock von der Insel und auch immer wieder mit englischsprachigen Songs experimentierte. Auch auf dem neuen Album Wolle Was Komme sind neben vielen deutschsprachigen Nummern auch wieder einige englische Songs vertreten, die dem Album eine schöne Lockerheit geben. Zum anderen sind Popperklopper zwar sehr kritisch und politisch anprangernd, ohne dabei jedoch auf Fäkalsprache oder stumpfe, platte Texte zu setzen.
Aufgrund von Besetzungswechseln am Bass konnten die bereits seit 2013 entstandenen Songs erst jetzt im Studio eigespielt werden. Das ändert jedoch nichts daran, dass Popperklopper etwas von ihrer Wut und Aggression verloren hätten. Mit erhobenem Zeigefinger werden soziale und politische Missstände kritisch angeprangert. Gut so!
Die inhaltliche Breite setzt sich auch musikalisch fort: Die bereits angesprochenen 77-Einflüsse paaren sich mit klassischem Deutschpunk und dem ein oder anderen Mid-Tempo-Punksong. Schöne, runde Sache. Und inhaltlich aktueller denn je. Wo die Reise (sowohl musikalisch als auch inhaltlich) hingeht zeigt der Opener “Fairtrade, Fairkauft, Fairarscht” ziemlich beeindruckend. Eine kritische Auseinandersetzung mit Bio, Faitrade & Co.
Kleines Highlight am Rande: Auf Alcoholidays ist Dirk Jora von Slime als Gastsänger zu hören.
Anspieltipps
- Fairtrade, Fairkauft, Fairarscht
- Wem gehört die Stadt
- Humanity
Details
- Band: Popperklopper
- Titel: Wolle Was Komme
- Label: Aggressive Punk Produktionen
- Veröffentlichung: 28. Juli 2017