Vor einigen Jahren hatte ich anlässlich einer kleinen Club-Show die Möglichkeit ein intimes Interview mit den sympathischen Jungs von Templeton Pek zu führen. Damals standen sie kurz vor der Veröffentlichung ihres Albums Signs via Century Media/EMI. Mittlerweile ist viel Wasser durch den Ärmelkanal geflossen und das Trio konnte seine Fanbase deutlich ausbauen. Nicht zuletzt aufgrund von Touren mit Rise Against, The Offspring, Sum 41 oder Bad Religion.
„Watching The World Come Down“ ist der neueste Streich der Briten. Und wie schon die Vorgängeralben bewegt sich auch das aktuelle Album auf hohem Niveau. Melodischer Punkrock an der Kante zum Hardcore wird rücksichtslos und mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch rausgehauen. Melodiegespür trifft auf Krawall und eine Prise Resignation gemischt mit der leisen Hoffnung auf Besserung.
Die Wut der Musiker zeigt sich auch inhaltlich: Templeton Pek verarbeiten allgegenwärtige Themen wie Rassismus, Sexismus und Fremdenfeindlichkeit. Ein besonderes Augenmerk liegt dieses Mal auf dem Brexit: Es kann nicht angehen, dass Nationalismus und rückwärtsgerichtetes rechtslastiges Denken wieder salonfähig werden und sich ein ganzes Land deshalb selbst mitwillig aus einer internationalen Solidargemeinschaft befördert. Templeton Pek analysieren diesen menschlichen Hang zum zur Selbstzerstörung und rufen auf zum Protest eines jeden Einzelnen. Das Trio versucht zu ergründen warum sich ein Land trotz jahrzehntelangem Frieden abschottet und Millionen Menschen in eine ausweglose Situation befördert.
Melodic-Hardcore auf dem Zahn der Zeit. Sowohl musikalisch als auch inhaltlich fokussiert und pointiert.
Anspieltipps
- Nowhere to Hide
- The Awakening
- The Aftermath
Details
Band: Templeton Pek
Titel: Watching The World Come Down
Label: Drakkar
Veröffentlichung: 23. Februar 2018