The Lo-Fi Fair kommen aus Köln und haben mit Old Men Bowling bereits Album Nummer drei am Start – eine eingängige, hörbare Indie-Rock-Platte der alten Schule: Handgemacht und unaufgeregt, trotzdem eingängig und melodiös.
Stellenweise ist der Sound sehr ruhig und instrumental geprägt. Das ist auch gut so, es muss ja nicht immer voll auf die Mütze geben. Allerdings hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle ein bisschen mehr zum Ausflippen mit etwas mehr Drive gewünscht – wie etwa in den Songs I Need To Quit, Soliloquys, Just Folkore oder dem ersten Teil von Flowerchild. So hätte sich die Scheibe durchaus von vorne bis hinten präsentieren dürfen. Dass dem nicht so ist, liegt wohl daran, dass die Hälfte der Songs Spielzeiten von über 6 Minuten hat, was dem Fluss manchmal etwas im Wege steht.
Ein Wort zur Verpackung: Nettes Hasen-Cover-Layout, allerdings ist designtechnisch vor allem auf der Rückseite des CD-Pappschubers durchaus noch ein wenig Luft nach oben. Aber man sollte sich mit der nächsten CD ja immer noch weiterentwickeln können.
Wie eingangs jedoch bereits erwähnt ist Old Men Bowling eine durchaus hörenswerte Platte mit folgenden hervorzuhebenden Highlights:
- Die überlangen Songs, die der elf Song starken Scheibe zu einer Spielzeit von über einer Stunde verhelfen, sind trotz aller Kritik ein Ohr wert (Calling Out The Rave dauert sage und schreibe 17:48 Minuten; Bester der langen Songs ist aber Flowerchild).
- Der Bass-lastige Sound und das Bass-Solo in Stereo Wires.
- Disharmonisch harmonische Songs wie etwa Desperated Band.
Anspieltipps
- Desperated Band
- I Need To Quit
- Just Folklore
Details
- Band: The Lo-Fi Fair
- Titel: Old Men Bowling
- Label: DIY / Self Release
- Veröffentlichung: 2013
- Webseite: facebook.com/thelofifair