Im Gespräch: Templeton Pek

Simon, Kev und Neil von "Templeton Pek" (von links)

“Wir kommen zurück, ohne Zweifel. Ob als Headliner, Supportact oder Straßenmusiker werden wir sehen”.

Templeton Pek – Punkband aus Birmingham – erweisen sich im Interview als humorvolle, sympathische Jungs von nebenan. Wir haben erfahren woher ihr Bandname stammt (obwohl er “top secret” ist). Außerdem haben sie uns in den komplizierten Entstehungsprozess neuer Songs eingeweiht. Und dann haben sie noch ein ganz großes – bisher bestens gehütetes – Geheimnis gelüftet: Auf ihrem neuen Album werden Musikaufnahmen (mit Gesang!) zu hören sein.


 

TrueTrash: Letztes Jahr habt ihr „Rise Against“ quer durch Europa begleitet. Jetzt seid ihr auf eurer eigenen Tour. Was macht mehr Spaß? Kleinere Shows auf seiner eigenen Tour oder größere Konzerte als Supportband?

Simon: Das ist schwer zu sagen. Eins ist besser als das andere, aber beides hat seine Vorzüge. Man macht das ja aus verschiedenen Gründen. Bei den Headliner Shows geht es um uns, um unsere Band. Die Fans haben uns vermutlich zuvor gekannt, unsere Songs schon gekannt, die Setlist ist länger. Bei den Support Shows ist es oft so, dass das Publikum keinen Schimmer hat, wer wir sind. Das bringt uns die Chance, viele Fans auf einmal zu bekommen.

Neil: Wenn man jemanden supportet versucht man Leute zu beeindrucken, die noch nie von uns gehört haben. Um so dann an neue Fans zu kommen. Auf der eigenen Headline-Show spielst du längere Sets, die Leute haben ja schließlich gezahlt, um uns zu sehen! Wir spielen kürzere Sets auf einer Support-Show, aber längere auf einer eigenen Tour. Uns ist es prinzipiell eigentlich egal, ob wir alleine, oder als Support auf Tour sind… wobei… als Support haben wir mehr Luxus [lacht].

 

TrueTrash: Was war schwerer? Einen Supportslot für die „Rise Against“ Tour zu bekommen, oder eure eigene Tour auf die Beine zu stellen?

Simon: Das kommt auf die Tour an. Rise Against haben uns zum Beispiel persönlich eingeladen, sie zu begleiten. Sie sind zu einem unserer Konzerte gekommen, wir haben sie getroffen. Einfach verrückt. Andere Tourneen sind eher „businessorientiert“. Bei diesen hat man eine Art Agent, der dann die Shows für einen bucht und alles regelt. Wie auch immer, für uns ist es auf keinem der beiden Wege schwer. Vor ein paar Jahren haben wir unsere eigenen Konzerte gebucht und eine Menge Zeit mit Promotion verbracht, das war schon schwerer. Aber zum Glück ist das momentan ein wenig einfacher für uns.

Neil: Auf einer Support Tour gibt es einfach keine richtigen Erwartungen, wenn dich die Leute nichtmal richtig kennen. Auf der Headliner Tour musst du vorbereitet sein, längere Sets spielen und solche Sachen.

 

TrueTrash: Habt ihr euch für die Tour vorbereitet? Geübt? Urlaub?

Alle: Urlaub? Das hört sich gut an! [lachen]. Liveshows das ist unser Urlaub.

Neil: Seit der letzten Veröffentlichung spielen wir viele neue Sachen, heißt, wir üben auch viel. Daheim zu Üben ist einfach etwas komplett anderes, als live vor Leuten zu spielen.

Kev: Es auch wichtig, die neuen Stücke in unsere Setlist zu integrieren. Das ist ziemlich aufwendig, bis das alles funktioniert. Wir wollen ohne große Pausen, von einem Song zum nächsten Übergehen, so dass alles schön gestrafft ist.

 

TrueTrash: Wie sieht ein typischer Tourtag von „Templeton Pek“ aus?

Simon: Typisch ist ein witziges Wort. Die Dinge ändern sich. Heute beispielsweise war großartig. Als wir angekommen sind, gab es Essen und Trinken für uns.

Kev: Manchmal müssen wir erst unseren Kater vom letzten Tag loswerden.

Neil: Auf jeden Fall. Wir sind jetzt erst vier Tage in der Routine, also auf Tour. Der erste ist immer der seltsamste, da sich der Tagesrhythmus verschiebt. Aber jetzt am 4. Tag hat man sich an die Essens- und Schlafenszeiten gewöhnt. Das Tourleben muss sich erst einpendeln. Genauso wie der erste Tag nach einer Tour seltsam ist. Du musst erst realisieren, dass du nicht mehr auf Tour bist.

Kev: Du weißt nicht so wirklich was du tun sollst und sowas.

 

TrueTrash: 2011 habt ihr bei „People Like You Records“ einen Plattenvertrag unterschrieben. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Habt ihr ihnen ein Demo geschickt oder haben sie euch kontaktiert?

Simon: Ein Freund von uns hat versucht mehr Leute von uns zu begeistern. Wir haben dann gehört, dass sie interessiert seien. Also haben wir sie einfach gefragt, mit wem sie arbeiten und wir haben gemerkt, dass es einfach stimmt. Es war nicht so, dass wir das erwartet haben oder darauf hin gearbeitet haben. Wir hatten einfach das Angebot.

Kev: Die Leute von People Like You Records kamen um uns bei unserer Düsseldorfer Supportshow für Rise Against live zu sehen. Und das ist immer ein guter Weg eine Band zu finden, die du unter Vertrag nehmen möchtest. Ja und von da ab…

 

TrueTrash: Soweit ich weiß, habt ihr eure letzten Aufnahmen selbst aufgenommen und produziert. Was erwartet ihr nun von der Zusammenarbeit mit dem Plattenlabel? Eine Verbesserung eurer Musik?

Kev: Es war nötig, einen Schritt nach vorne zu machen und das Input von anderen Person zu haben. Wenn man über langen Zeitraum alleine arbeitet, dann befindet man sich irgendwann in seiner eigenen Welt und braucht eine außenstehende Meinung um zu wissen ob du noch auf dem richtigen Weg bist.

Simon: Wir hatten keine Erwartungen. Wir wussten nicht, dass sie uns beim Aufnehmen helfen würden und für Dinge bezahlen würden. Als wir gehört haben, dass wir mit einem Produzenten zusammenarbeiten werden, waren gespannt wie das ausgehen würde, weil wir ja noch nie mit jemandem zusammengearbeitet haben. Es hätte ja auch richtig daneben gehen können. Aber glücklicherweise hat es wirklich gut geklappt.

Neil: Es war seltsam ins Studio zu gehen, einen Produzenten, einen Techniker und Assistenten für die Gitarren zu haben. Also haben wir das auch alles angenommen, das Mixen das Vorbereiten unserer Gitarren und so weiter. Das hat es uns erlaubt uns darauf zu konzentrieren, die besten Lieder aufzunehmen und so gut wie möglich zu performen. Das ist aber auch zu hören: Die Aufnahmen sind 10mal besser. Das war wirklich ein meilenweiter Unterschied zu unseren bisherigen Produktionen. Die Songs sind einfach noch viel stärker, sogar die alten Sachen. Was die Label betrifft: Wir waren immer bei kleinen unabhängigen Labels. Die haben wirklich viel für uns gemacht, vor allem hier in Deutschland. Dafür sind wir sehr dankbar. Es war aber wirklich Zeit für uns, diesen weiteren Schritt zu gehen. Dadurch sind nicht nur in Deutschland, sondern weltweit Leute wie ihr auf uns gekommen. Das ermöglicht es uns einfach einen großen Schritt nach vorne zu tun.

 

TrueTrash: Im Januar kam eure EP „Slow Down For Nothing“ heraus. Wieso habt ihr eine EP und kein komplettes Album veröffentlicht?

Simon: Wir haben zwischen den ersten beiden Album schon eine EP herausgebracht. So können wir nochmal auf Tour gehen, uns nochmal ein bisschen präsentieren. Ohne die EP würde es die aktuelle Tour nicht geben. Und wir würden nicht mit euch sprechen können. Die Leute würden auf das Album im Sommer warten und wir wären ein Jahr nicht dagewesen. Wir versuchen das Ganze am Laufen zu halten. Wir machen unsere Touren immer zusammen mit unseren Alben. Wenn ein neues Album erscheint – das neue ist sogar schon geschrieben – dann gehen wir auf Tour. Wir wollen halt einfach spielen.

Neil: Wir könnten auch 6 Monate herumsitzen, die beste Zeit haben, gemütlich das Album aufnehmen und zum Albumrelease hinfeiern.

Simon: So bekommen wir auch nochmal mehr Aufmerksamkeit, auch von Seiten der Plattenindustrie. Außerdem wussten wir nicht wie wir uns selbst anhören und wir wussten nicht, wie es sich auswirkt wenn jemand für uns Geld auf den Tisch legt und uns hilft. Jetzt haben wir das aber. Unsere EP ist quasi eine Art Demo, das ist wo wir im Moment stehen. Auf diesem neuen Level wollen wir weiter aufbauen.

Neil: Wenn das nächste Album im Sommer rauskommt, soll die Aufmerksamkeit möglichst groß sein. Dazu wollen wir die EP nutzen, die uns ein bisschen nach vorne bringt. Und dann bringen wir das Album raus und das bringt uns hoffentlich noch weiter nach vorne. Das ist der Plan.



Dieser Beitrag wurde am von Fabian veröffentlicht • Kategorie: Interviews • Tags:





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