Leonhard F. Seidl hat es wieder getan. In seinem dritten Roman Viecher lässt der Nürnberger Autor Privatdetektiv Freddie Deichsler wieder einen Mord im ach so idyllischen Oberbayern aufklären.
Die Handlung spielt im oberbayrischen Dorfen, einer Kleinstadt bei Erding, wo ein Bauer angeblich von einem Stier auf die Hörner genommen wurde, woraufhin Deichsler von dessen Witwe damit beauftragt wird den Vorfall genauer zu Rekonstruieren. Eine Jagd durch die Provinz beginnt, die ihn schließlich bis nach Tunesien führt. Zwischen Kritik an der dritten Landebahn des Münchener Flughafens, Tierhaltung und Fleischkonsum entlarvt Seidl in Viecher auch die Engstirnigkeit der Bewohner seiner Heimat ohne diese zu pauschalisieren.
Für meinen Geschmack ist Viecher zwar etwas zu bayrisch, was aber auch daran liegen kann, dass ich meiner eigenen Heimat mit Skepsis und Fremdscham gegenüberstehe. Nichtsdestotrotz knöpft Seidl hier gekonnt an den Vorgänger Genagelt an.