Gehen wir zurück ins Jahr 2000. Damals brachte es eine Band namens Knorkator durch ihre Teilnahme am Vorentscheid zum Eurovision Song-Contest zu einem gewissen Bekanntheitsgrad. Als es im Jahre 2008 zur vorläufigen Auflösung von Knorkator kam versuchte sich Gitarrist Sebastian “Buzz Dee” Baur im Keller von Bell, Book & Candle Gitarrist Holger “Jagschn” Jagsch an eigenen Songs. Ausgestattet mit Texten von Steffen “Knäcke” Holly und Reiner “Morgenstern” Morgenrot (Ex-In-Extremo) am Schlagzeug veröffentlichten Buzz Dees das Debütalbum Mitkomm und spielten eine erste Tour. Jetzt steht mit Icke die Nachfolgescheibe in den Startlöchern.
Und die beginnt mit der Lieblingsdisziplin eines jeden Schülers: Gedicht vortragen. Im Anschluss geht es weiter mit bluesigem, teils verspieltem Gitarrenrock gepaart mit einer Ecke Hard-Rock und mehrstimmigem Gesang, der teils mehr gesprochen denn gesungen ist. Die – bis auf eine russische (?) Einlage im Song Tawarisch Putin Kamerad – deutschsprachigen Texte bewegen sich irgendwo an der Grenze zwischen total genial und total bescheuert.
Interessant ist die Persiflage Universal Telefon: “Bin ich durstig wird das Bier grad mal mit ner App gebraut […] und gleich ein paar Kippen dazu installiert / Ich hab mir ein Ei auf m Display gebraten, mit dem Universal Telefon tätowiert.” Beschreien wir mal nicht zu laut, dass das nicht a la 1984 (George Orwell) doch schon in naher Zukunft alles möglich sein wird.
Das Stück Rhabarbermost erinnert dank Violine zu Beginn an eine Balkan-Rock-Nummer, das irre Lachen hingegen mehr an Geisterbahn und die Banjo-Klänge an eine Irish-Folk Band. Das fasst das Gesamtwerk Icke ziemlich gut zusammen: Unstete, brilliant verrückte Rockmischung. Langweilig war gestern.
Anspieltipps
- Icke
- Universal Telefon
- Knochensplitter Junkie
Details
- Band: Buzz Dees
- Titel: Icke
- Label: Sholly Records
- Veröffentlichung: 04. Oktober 2013
- Webseite: buzzdees.de
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