Freiburg – Brief & Siegel

Dass Punk tot ist wurde schon oft genug konstatiert, diese ganze Diskussion ist schon fast so alt wie das Genre selbst und trotzdem gibt es immer und immer wieder neue Bands die irgendwie in diese Schublade passen. Eine nicht ganz so neue Punkband sind Freiburg, die im Oktober mit „Brief & Siegel“ ihren Mittlerweile dritten Longplayer auf This Charming Man veröffentlicht haben.

Rauhe Vocals, abgehackte, treibende Rhythmen, Dissonante Gitarren und kryptische Texte. So oder so ähnlich klingt Brief und Siegel, die neue Freiburg Platte. Die Gütersloher, die zurecht immer und immer wieder mit Turbostaat verglichen werden, sind auf ihrer dritten Platte aber deutlich wütender, lauter und härter geworden, eine Härte die ihnen äußerst gut steht. Hier trifft rohe Energie auf intelligente, kryptische Texte, Glaubwürdigkeit und musikalisches Talent, das alles vermischt sich zu einem explosiven Cocktail, der dazu einlädt die Texte so laut wie irgend möglich mitzuschreien. Dazu kommt dann mit „tote Herzen schlagen nur für ihr Land“ eine so klare wie nötige absage an die sich immer mehr verbreitende Deutschtümelei und mit Tobi Neumann von Duesenjaeger bei Sommer, Roggen und Er auch noch ein vielleicht nicht prominenter aber dafür umso sympathischerer Gastsänger.

Brief & Siegel ist, neben Love A’s Jagd und Hund, die wahrscheinlich beste deutsche Punkplatte 2015, hier passt alles zusammen und entlädt sich auf 10 Songs.