Ich habe die Guitar Gangsters vor einigen Jahren mal aus Versehen live gesehen. Ja, so was geht. Eigentlich wollte ich mir an diesem Abend TV Smith und die Lurkers ansehen. Und als dritte Band spielten da eben diese ominösen Guitar Gangsters, die mir bis dato noch gar nicht unter gekommen waren und mit denen ich auch nichts verband. Die catchigen Songs im 77-Stil überzeugten mich jedoch mehr oder minder vom Fleck weg und ich nahm direkt noch das Best Of Album „Razor Cuts“ der britischen Band mit nach Hause.
Mit „Sex & Money“ veröffentlichte die Band, die 1988 aus den überbleibseln der Londoner Band The Untouchables hervorging, Mitte Oktober ihre neue Langspielplatte – das erste Album seit sechs Jahren. Neu am Schlagzeug ist Chris Benton (der den langjährigen Drummer Seve Brewer ersetzt). Aufgenommen wurde die Platte innerhalb von sechs Tagen im Brooklyner „Basement Studio“ von Daniel Rey, der schon mit Bands wie den Ramones oder Misfits zusammenarbeitete.
Musikalisch bleiben die Guitar Gangsters auch auf ihrer neuen Scheibe ihrer Linie treu: Klassischer 1977 Punkrock. Treibend und melodiös. Wer The Boys oder die Buzzcocks mag, der mag auch die Guitar Gangsters. Im Vergleich zu alten Aufnahmen ist das neue Album allerdings noch einen Ticken akzentuierter und auf den Punkt gespielt und produziert. Klingt so als wäre man direkt im Studio mit dabei. Ohne künstlich oder aufgesetzt zu wirken ist das knackig und fetzig. Grandioser von eingängigen Gitarren-Hooks geprägter Punkrock der direkt ins Ohr geht. Ziemlicher Knaller.
Anspieltipps
- Obsession
- The Sound Of Silence
- Shut Up (And Get Me A Drink)
Details
- Band: Guitar Gangsters
- Titel: Sex & Money
- Label: Wanda Records
- Veröffentlichung: 13. Oktober 2017