Bei dem Albentitel Lost in Translation kommen wir nicht umhin Parallelen zum gleichnamigen Kinofilm mit Scarlett Johansson und Bill Murray in den Hauptrollen zu ziehen: HDQ lösten sich zwar im Jahr 1990 auf, lebten aber dennoch nicht in surrealen Scheinwelten und verloren sich – dank größtenteils gemeinsamer Bandprojekte wie Leatherface, Doctor Bison, Angelic Upstarts oder den Toy Dolls – auch nicht aus den Augen. Jetzt, gut 23 Jahre nach dem letzten Album erschien kürzlich mit Lost In Translation in Fast-Originalbesetzung ein neuer Longplayer.
Und ebendieser kann sich mehr als hören lassen – und wirkt dabei keinesfalls verloren. Gerade weil die meisten von uns wohl zu jung gewesen sein werden um HDQ während ihres Hauptwirkens in den 1980ern bereits aktiv als hörenswerte Band wahrzunehmen, eignet sich das Spätwerk als ideale Einstiegsdroge. Der Titeltrack legt direkt ordentlich los und zeigt wohin die Reise mit Lost In Translation geht: Elf Songs mit eingängigem, melodischem Punkrock – ohne Geknüppel und Geschrei – dafür mit genau den richtigen Ecken und Kanten.
Gut Ding will eben doch Weile haben. Die Wartezeit von 23 Jahren hat sich ausgezahlt. Keinesfalls ein verzweifelter Comebackversuch gealteter Rockstars um sich nochmal schön die Rente aufzubessern, sondern eine ernstzunehmende Punkscheibe von Jungs die ihr Handwerk von der Pieke auf gelernt haben.
Erschienen als CD und Vinyl-LP via Rookie Records in Kooperation mit Boss Tune Records. Jacke an, losgehen, einkaufen.
Anspieltipps
- Soon get sick of the sea
- No one wants to lose a friend
- Wake up call
Details
- Band: HDQ
- Titel: Lost In Translation
- Label: Rookie Records / Boss Tuneage Records
- Veröffentlichung: 04. Oktober 2013
- Webseite: facebook.com/HDQofficial