Allein für ihren Bandnamen haben Inkasso Moskau aus Osnabrück und Hagen schonmal ein anerkennendes Kopfnicken verdient. Der Titel ihres neuen Longplayers “Die Sünde” passt da auch durchaus ins Konzept: Metal und Hardcore-Punk gewürzt mit ein paar doomig-grungige Einflüsse. Dunkel, wütend, grantig. Musikalisches Inkasso stelle ich mir genau so vor. Mal etwas langsamer, mal dafür laut und brachial. Ziemlich tiefgründig und wie eine Zwiebel in vielen Schichten verpackt. Oder wie die Band es selbst genannt wissen möchte: Endzeitpunk.
Dazu passt auch die Definition von Sünde: Diese “besteht nach christlichem Verständnis in einer Abkehr von Gottes Willen, im Misstrauen Gott gegenüber, im Zulassen des Bösen oder im Sich-Verführen-Lassen.” Große Religionsfanatiker scheinen die drei Musiker also wohl eher nicht zu sein. Kritisch sind die deutschsprachigen Texte in jedem Falle. Akzentuiert und auf den Punkt gebracht – ohne zu beschönigen.
Und wer auch in eigenen Belangen so konsequent vorgeht, den muss man einfach mögen: Der als Bassist eingeplante Mensch zog es kurz nach der Bandgründung vor, doch lieber Polizist zu werden. Klare Konsequenz? Rauswurf! Als Trio kann man nämlich mindestens genauso viel Krach und Krawall machen.
Anspieltipps
- Fluch der Akribik
- Goldene Ernte
Details
- Band: Inkasso Moskau
- Titel: Die Sünde
- Label: Bakraufarfita Records
- Veröffentlichung: 23. Februar 2018