Ein großes Problem musikjournalistischer Praxis ist die teilweise schier riesige Menge an musikalischem Input, die es manchen Platten schwer macht. Zwei der Platten sind die „Self Titled“ von Boysetsfire und „Undoing Defeat“ von No Weather Talks.
Zuerst zu Boysetsfire: diese Band verdient Respekt, immerhin haben sie es geschafft sich so weit nach oben zu spielen ohne dabei ihren DIY-Ethos abzulegen, auch die neue Platte ist selbst Produziert und auf ihrem eigenen Label End Hits Records erschienen. Ebenfalls unglaublich sympathisch war die Aktion, den ersten Song des Albums auf dem Facebookprofil eines Fans zu veröffentlichen. Nichtsdestotrotz hat es die Platte leider nicht geschafft mich zu überzeugen obwohl sie sauber produziert ist und musikalisch und textlich ihren Vorgängern in nichts nachsteht.
Ähnlich ging es mir mit No Weather Talks, nur mit dem Unterschied, dass ich die vorher veröffentlichten EPs nicht gekannt habe. Die Band hat eine gute Punkrockplatte, irgendwo zischen Emo- und Poppunk abgeliefert. Textlich positionieren sie sich in Songs wie Nazi Scum has Gotta Die oder Reclaim the Night klar und die Liner Notes ergänzen das ganze nochmal. Trotzdem konnte mich das Debüt der Band um Sängerin Flicke nicht überzeugen.
Anders ging es mir bei der “I Scare Myself Sometimes” 7“ meiner Lieblingsaustralier The Smith Street Band. Das gute Stück kommt in Deutschland bei Uncle M in Kooperation mit ihrem Australischen Label Posion City und ihrem Amerikanischen Label SideOneDummy mit zwei verschiedenen B-Seiten Raus. Auch wenn beide B-Seiten, Regular Sex und God in the name of the father, gute Songs sind stehen sie im Schatten des wundervollen I Scare Myself Sometimes, das besonders durch die Kombination der Stimmen von Wil Wagner und Lucy Wilson, die übrigens auch schon auf Belly of your Bedroom auf dem Smith Street Band Debüt mitgesungen hat, überzeugt.