Die ersten Minuten auf “Longshot”, dem neuen Album von Passafire, muten ein wenig sphärisch und psychedlisch an. Mit Einsetzen des Gesangs wird auch die Musik ein wenig grooviger und schmissiger. Im Vergleich zur Vorgänger-EP Interval, die trotz Reggae-Einflüssen ziemlich rockig daherkam, ist das aktuelle Album der US-Band zu Beginn allerdings sehr pop-lastig.
Bei den ersten beiden Songs drängte sich mir die Frage auf: Warum hat die Truppe versucht mit Gewalt radiotauglicher zu werden? Das ist in den beiden Nummern zweifelsohne gelungen – allerdings zu Lasten der Individualität und Spritzigkeit. Ist nicht schlecht, aber ein wenig beliebig und austauschbar. Zugegeben, der Titeltrack (#2 der Scheibe) hat was, ist für meinen Geschmack aber ein wenig antriebslos.
Vielleicht missverstehe ich das aber auch nur und es wird versucht ein Spannungsbogen aufzubauen? DENN: Eben gesagtes gilt – zum Glück – nur für die ersten beiden Songs: Danach kippt der Sound der Scheibe um 180 Grad und sprüht geradezu vor fröhlich-anschiebendem Reggae-Sommer-Rock-Feeling. Ab Song Nummer #3 Drifter wird es nämlich richtig rockig. Eingängiger Crossover wechselt sich gekonnt mit Reggae und Rock ab.
Fazit: Lahmer Anfang. Stark gesteigert. Und somit doch noch gut geworden. Tanzbare Mischung, die mich nach den beiden Openern doch noch abholen und begeistern konnte.
Anspieltipps
- Drifter
- Find My Way
- One Blink
Details
- Band: Passafire
- Titel: Longshot
- Label: Easy Star Records
- Veröffentlichung: 26. Mai 2017