Schreng Schreng und Lala klingt nach Gutenachtmusik, nach der allabendlichen Benjamin Blümchen Kassette – die beiden Erdmännchen auf dem Cover sehen aber auch echt süß aus! Echtholzstandy ist aber wohl so süß wie die beiden Herren, die es gemacht haben. Love A Frontmann Jörkk (Lala) und Lasse (Schreng Schreng) sind zwar schon irgendwie süß, aber eher auf die selbe Art wie der etwas komische, kinderlose Onkel, der sich auf Familienfeiern die ganze Zeit betrinkt.
Musikalisch gibt es hier mal wieder Akustikpunk, dieses mal aber auch wirklich Punk, haben sich die beiden doch als Vorsatz genommen, die von den Ramones verwendete Anzahl an Akkorden nicht zu überschreiten. Textlich übertreffen sie ihre Vorbilder aber auch, während Joey Ramone davon singt, dass er gerne Klebstoff schnüffeln würde erzählt Jörkk von frustrierten Stars, die im Backstage weinen weil ihr Publikum zu dumm ist. Eines der Highlights der Platte ist das schon vorab veröffentlichte Ekel und Abscheu, denn Homophobie und Rassismus verursachen nunmal Ekel und Abscheu. Ein weiterer Anspieltipp ist das Cünstler-Cover Spraypaint the Walls, an dem sich ja auch schon die Labelkollegen Pascow erfolgreich versucht haben.
„Wären sie ein Film, hiesse dieser Fear & Loathing und schlaflos in Düsseldorf Oberbilk – nicht Seattle, Dirk.“ Dem gibt es nichts hinzuzufügen.