Mit “Choral vom Ende” veröffentlichten Staatspunkrott den finalen Teil ihrer Melodic-Punkrock-Trilogie. Mit der “Phoenix Effekt” veröffentlichte die Band im Jahre 2011 ein Album, das als Start einer Trilogie angelegt war. Konsequenterweise war der “Phoenix” als wiederkehrendes Symbol auch Bestandteil aller drei Cover (entworfen von Matthias Bäuerle von Season Zero). Das erste Album befasste sich mit den Themen “Zerbrechen und Neuanfang” – symbolisch betrachtet die Auferstehung des Phoenix. Mit “Nordost” folgte dann 2015 der zweite Teil – der “Aufbruch” – und damit die Glanzzeiten des Phoenix.“ Jetzt, 2017, findet die Trilogie mit “Choral vom Ende“ ihren Abschluss – mit dem Komplex “Niedergang/Ende” – also das wieder zu Asche werden des Phoenix.
An einer Alben-Trilogie haben sich auch andere Bands schon versucht (etwa Green Day mit “Uno”, “Dos” und “Trés”). Im Falle von Staatspunkrott ist das Konzept aber wirklich konsequent vom Anfang bis zum Ende durchgedacht. Finde ich spannend und gut umgesetzt. Warum nicht mal ein Mehr-Alben-Konzept. Eine Weiterentwicklung kann ja trotzdem stattfinden. Muss sogar. Denn ein auferstehender Phoenix ist ein anderer als ein wieder zu Asche werdender.
Musikalisch gibt es melodischen Deutschpunk, teilweise an der Ecke zu melodischem Hardcore. Der ein oder andere Hitverdächtige Ohrwurm lässt sich durchaus entdecken. Gute Geschichte.
Abgerundet wird das Album durch kritische und intelligente Texte. So befasst sich der Song “Monokel für zwei Augen” mit dem “Earth Overshoot Day” (Ecological Debt Day), also der Tag des Jahres, an dem die menschliche Nachfrage an naturgegebenen Ressourcen die Kapazität der Erde zur Reproduktion ebendieser Ressourcen übersteigt. Diese Ausbeutung der Erde und die Selbstverständlichkeit, mit der das geschieht, treibt die Band ziemlich um. Als Mahnung hat die Truppe dazu ein sehenswertes Video veröffentlicht:
Anspieltipps
- Umrissmensch
- Choral vom Ende
- Herz in Hand
- #Apologet
Details
- Band: Staatspunkrott
- Titel: Choral vom Ende
- Label: People Like You Records
- Veröffentlichung: 3. März 2017