Die Menschen endlich aus ihrer Smartphone-Stumpfheit aufzuwecken – mit Hilfe eines wütenden Albums und angetrieben von der gemeinsamen Abscheu gegenüber dem Zustand des Planeten im 21. Jahrhundert und unterstützt von grimmiger Intelligenz – das haben sich The Charm The Fury aus den Niederlanden mit ihrem neuen Album “The Sick, Dumb & Happy” nach eigenem Bekunden vorgenommen. Ein löblicher Vorsatz. Denn es ist in der Tat eine Unart immer auf sein Handy zu schauen. Es soll da ja auch noch andere Sachen geben. Das richtige Leben zum Beispiel. Hört man munkeln.
Und das könnte sogar gelingen. Aus zwei Gründen:
1) The Charm The Fury spielen ziemlich passablen Metal. Stark ist der äußerst fiese Gesang von Frontfrau Caroline. Laut, wütend und auf Krawall gebürstet. Durchaus ein Grund für alle Liebhaber härterer Gangarten mal ihren Freund und Helfer aus der Hand zu legen und “nur” Musik zu hören. So ganz ohne Smartphone-Ablenkung. Die Niederländer können aber nicht nur laut. Auch Melodien kommen gekonnt zum Einsatz. “Echoes” beispielsweise hat zwischen gegrölten Passagen und harten Riffs richtig harmonisch-eingängige Passagen.
2) Und alle Nicht-Metal-Jünger, um schön stereotypisch zu denken, also alle Smartphone-süchtigen HipHop-Styler Kids kann man zumindest kurzfristig von ihrer Lieblingsbeschäftigung ablenken. Oder erschrecken. The Sick, Dumb & Happy laut aufdrehen und entsetzte Gesichter genießen.
Anspieltipps
- Echoes
- Weaponized
- Songs Of Obscenity
Details
- Band: The Charm The Fury
- Titel: The Sick, Dumb & Happy
- Label: Arising Empire / Nuclear Blast
- Veröffentlichung: 17. März 2017