Eigentlich sollte ich wenn ich so einen Text schreibe ja objektiv sein. Einigermaßen zumindest. Manchmal geht das aber einfach nicht. Zum Beispiel bei The Deadnotes. Nachdem ich die Boys ein paar Mal veranstaltet habe, hinter dem Merch stand und auf einer Tour mitgefahren bin, muss ich die Platte jetzt auch gut finden. Gut, dass sie es auch wirklich ist.
Aber die Jungs aus Freiburg, gerade mal Anfang 20 und trotzdem schon hunderte Shows gespielt, machen einfach vieles richtig. Ob das jetzt Indie, Emo, Punk oder vielleicht auch schon Pop ist, ist Streitbar, wahrscheinlich irgendwas dazwischen. Was sich nicht bestreiten lässt, ist, dass die Freiburger genau wissen was sie machen. Sänger/Gitarrist Darius trifft die Töne, egal ob wütend oder verzweifelt, Drummer Yannick treibt das ganze an und Bassist Jakob weiß auch wann er spielen soll und wann nicht.
So ist I’ll Kiss All Fears Out Of Your Face, eine wundervoll traurige Platte, irgendwo zwischen jugendlicher Weisheit, frust, Quarter Life Crisis und Melancholie. Trotz aller Liebe ist die Platte leider aber auch etwas arg glatt geworden, manchmal fehlt die letzte Portion Arschtritt und Schmutz, die The Deadnotes auch zu einer großartigen Liveband macht, weniger Pop, mehr Punk. Aber das ist wie gesagt Jammern auf hohem Niveau. Trotzdem – wer sich von der Band überzeugen möchte sieht sie sich am besten erst mal live an, dann wird das mit der Platte schon!