Nunja, es gibt zwar definitiv nicht wenige Vertreter des modernen Brit-Rocks und alle davon glauben, sie wären die revolutionärsten, emotionalsten und ausgereiftesten davon, dennoch haben Verses auf ihrem Debütalbum schon einiges richtig gemacht.
Verses paaren auf ihrem Album kraftvolle Gitarrenriffs mit einer leicht nasalen, ausdrucksstarken Stimme. Nasal bedeutet hier aber nicht, dass es schlecht wäre. Im Gegenteil: der Sänger zeichnet sich durch seine enorm hohe Emotionalität aus, die Stimme passt bei jedem Stück, egal ob nun fetziger Rock oder kitschige Kuschelmusik, perfekt dazu. Die Instrumente wirken hier wie ein gekonnt hoch gezogener Rahmen des Gesamtkonzeptes, während die Stimme aber niemals unangenehm hervorsticht. Im Allgemeinen kaum zu glauben, dass man hier ein Debüt Album hört. Das Gesamtkonzept von Verses ist in sich stimmig. “Feel it Faster” ist zwar definitiv Facettenreich, aber nicht unstrukturiert. Während der Opener “Feel it Faster” noch ein dickes Gitarrenbrett darstellt, geht es bei “At The Roadside” schon balladiger zu und findet bei “Live In The Sky” Einzug in die Musikanlagen der Hotelzimmer von frisch verheirateten Paaren.
Textlich gesehen brechen sich die Jungs aber keinen Zacken aus der Krone. So tiefgründig sie versuchen zu sein, so floskelartig wirkt es im Gesamten. Aussagen wie “distance is my closest friend” sind einfach schon so 80er.
“Feel it Faster” ist im gesamten definitiv hörenswert, wenn auch für ein Debütalbum zu perfekt für meinen Geschmack. Man bekommt das Gefühl keine Entwicklung der Band miterleben zu können, da diese schon genau wissen, wo es hingehen soll. Ihre Radiotauglichkeit haben die Jungs aus Brighton jedoch auf jeden Fall bewiesen.
Anspieltipps
- Feel It Faster
- Making Statues
- To The Rooftop