Schonmal was von einer Band namens Antisect gehört? Nicht? Dann drehen wir mal kurz am Zeiträdchen und begeben uns 35 Jahre in die Vergangenheit. Die Truppe gründete sich 1982 und erarbeitete sich bis zu ihrer Auflösung 1987 im Bereich des „Anarcho Punk“ sowie in angrenzenden Gefilden des Hardcore und des Crust Punks einen gewissen Ruf. 2011 kam es zur Reunion und jetzt gibt es mit „The Rising Of The Lights“ nach 34 Jahren ein neues Album. Das zweite „richtige“ Album überhaupt. Denn neben ihrem hochgelobten Debüt „In Darkness There Is No Choice“ erschienen nur einige EPs und Live Alben.
Wie es bei Punkbands älterer Semester oftmals üblich ist haben die Mitglieder den ursprünglichen Punkspirit nicht nur geatmet, sondern gelebt. So auch Antisect, die teilweise in besetzten Häusern oder sogar auf der Straße lebten. Das prägt natürlich. Persönlich und auch in musikalischer Hinsicht.
„The Rising Of The Lights“ ist ein wütendes Punkmanifest mit Ausflügen in den Metal, oder auch mal ruhigeres Fahrwasser. Das ist kein bloßer Abklatsch früherer Zeiten. Die Musik und die gesellschaftskritischen Texte sind aktueller denn je. Komplex und mit einer gewissen Schwere auf der einen Seite, sind die Überlängen-Songs (in Summe über 50 Minuten) aufrüttelnd und laut auf der anderen Seite. Ein durchaus passender Soundtrack für die Rebellion im 21. Jahrhundert, wenngleich mit weniger Anarcho ausgestattet als erwartet.
Anspieltipps
- Spirit-Level
- Weapons Of Mass Distraction
- Welcome To The New Dark Ages
Details
- Band: Antisect
- Titel: The Rising Of The Lights
- Label: Rise Above Records
- Veröffentlichung: 20. Oktober 2017