Captain’s Diary – Zeitraffergeschichten

Es wird ein bisschen ruhiger und nachdenklicher. Captain’s Diary hat mit „Zeitraffergeschichten“ ein neues Album mit deutschsprachigen Texten im Gepäck. Die reflektierte und nachdenkliche Scheibe befasst sich mit dem alltäglichen Wahnsinn und der damit einhergehenden Tristesse des kleinen Mannes.

Einfach funktionieren müssen, auch wenn es verlockend ist einfach den Kopf in den Sand zu stecken und zu resignieren. Auch wenn Sand eigentlich greislich schmeckt. Und eines teile ich mit Captain’s Diary voll und ganz: Den Graus vor Smalltalk (“Ich kann das nicht”). Ach ist heute nicht wieder tolles Wetter? Was soll man denn bitte bei dieser Eiseskälte anfangen? Dieser Regen schon wieder! Furchtbar! Als ob wir keine ernsthaften Probleme hätten. Aber über was soll man sich mit Menschen die man nicht mag, aber trotzdem ertragen muss auch schon unterhalten? Na ja, vielleicht ja doch über die Probleme dieser Welt. Im Kleinen wie im Großen. Und damit meine ich nicht pausenloses Jammern wie schlecht es einem doch geht, sondern vernünftige und anregende Gespräche. Wunschdenken, ich weiß.

Seine Ansichten und Gedankengänge verpackt Captain’s Diary in wundervollen Singer/Songwriter Stücken. Gitarre und Gesang, untermalt von schönen punkig angehauchten Popmelodien, mehr braucht es in diesem Fall auch gar nicht. Sehr gefühlvoll und pointiert vorgetragen. Der punkige Rebell trifft in Personalunion auf den lebenserfahrenen Liedermacher mit Melodiegespür. Zusammen tragen sie hörenswerte Geschichten vor. Für dich. Für mich. Für jeden.

Randnotiz: Hinter „Dancing In The Dark Records“ steckt übrigens Matze Rossi. Also auch jemand der weiß wie es sich anfühlt alleine und nur mit Gitarre auf einer Bühne zu stehen.

 
Anspieltipps

  • Teufel Angst
  • Warum
  • Ich kann das nicht

 
Details

  • Band: Captain’s Diary
  • Titel: Zeitraffergeschichten
  • Label: Dancing In The Dark Records
  • Veröffentlichung: 13. Oktober 2017

 



Dieser Beitrag wurde am von Fabian veröffentlicht • Kategorie: Tonträger Reviews • Tags:






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