Die Realität muss sterben, damit wir leben können

Was das Thema Sampler betrifft bin ich eigentlich erst in den letzten Jahren so richtig auf den Geschmack gekommen. Früher fand ich es zum einen ziemlich doof und zum anderen keinen Sinn darin, durch eine dritte Person wild zusammengewürfelte Musik anzuhören. Eigentlich ist das aber doch ganz gut um auch mal was neues zu hören oder einen vorsichtigen Blick über den Tellerrand zu wagen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als mich die erste Veröffentlichung aus dem Hause Stajner Youth Entertainment erreicht hat: Der Sampler “Die Realität muss sterben, damit wir leben können”.

Vollgepackt mit 34 Songs, der Großteil davon knackiger, intelligenter Deutschpunk in all seinen Facetten von eingängig-melodisch bis zu brachial-laut. Aber auch drei nicht-deutschsprachige Interpreten (Old Pine, Ofensywa und Saucesce) haben es auf die CD geschafft. Die vollständige Tracklist findet Ihr unten, die Highlights aus meiner Sicht sind folgende: Pascow mit ihrem genialen Protest-Song “Lettre Noir”, Schrappmesser mit ihrem Trinksong “Auf alles reimt sich saufen, zum Beispiel auf Bier” sowie Mufasa Ozora mit ihrer Hymne “Frau Wolle”. Schön sind auch die Beiträge von Notgemeinschaft Peter Pan, PaddelnOhneKanu (die aktuell auch eine ziemlich scharfe 7inch am Start haben), Kavalierstart und Ein gutes Pferd – und eigentlich auch fast alle anderen Songs (ohne diese jetzt hier namentlich erwähnt zu haben).

Wie das so ist bei einem Sampler: Nicht alles trifft komplett meinen Geschmack. Muss aber ja auch nicht. Und die durchschnittliche Beitrags-Qualität ist hoch. Weit über Durchschnitt vergleichbarer Veröffentlichungen. Knaller, so ein Brett als erste Label-Veröffentlichung rauszuhauen. Wobei man fairerweise sagen muss, dass sich die Label-Verantwortlichen schon länger mit Punkmusik befassen. Aber das soll die Begeisterung nicht schmälern. Kaufempfehlung!

Gibt es für schlappe 5 Euro direkt unter facebook.com/sxyxe.

 
Tracklist

  1. Ein gutes Pferd – Empire
  2. FuckFX – Kleiner Finger
  3. Gesamtscheiße: Scheiße – They Saved Hoffmanns Cock
  4. Beate X Ouzo – Beatrix vs Transphobers
  5. Brutale Gruppe 5000 – Dinosaurs Will Die
  6. Saucesce – Bal Vampira
  7. Mufasa Ozora – Frau Wolle
  8. Gasvogel – Kopfkino
  9. Pascow – Lettre Noir
  10. Contra Real – Strandgut
  11. Rampage Kids – Bauern gegen Mauern
  12. Olde Pine – Delgrengo’s
  13. Neon Bone – Rock’n’Roll Heart
  14. Nitro Injekzia – Bez Tormozov
  15. Trümmerratten – Deutschland raus
  16. Oi!tercreme – Von einem, der auszog, Flensburg zu verlassen
  17. Dv Hvnd – Restlos unterwältigt
  18. Kezza – Drowning
  19. Vladimir Harkonnen – Ticking Bomb Scenario
  20. Kannibal Krach – Abiturensohn
  21. Schrappmesser – Auf alles reimt sich saufen, zum Beispiel auf Bier
  22. Bijou Igitt – Fallobst
  23. Micha Benjamin – Kein Bock auf kein Bock
  24. Loser Youth – Astro Punks Fuck Off
  25. Notgemeinschaft Peter Pan – Die Zigarettenautomatin
  26. PaddelnOhneKanu – Pop Anamur
  27. LZA – Weltuntergang
  28. Kommando Petermann – Die Briefe meiner Freundin
  29. Turtle Rage – Work Sucks!
  30. Always Wanted War – Jetsetpunx
  31. Offensywa – Na zdrowie
  32. Die Shitlers – Jede Stadt (hat die Punksbands, die sie verdient)
  33. Kavalierstart – Kavalierstart
  34. E-Aldi – Punk lebt weiter

 



Dieser Beitrag wurde am von Fabian veröffentlicht • Kategorie: Tonträger Reviews






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