Neil: Ja, es werden in erster Linie Musikaufnahmen sein [lacht].
Simon: Wir werden darauf zu hören sein. Das ist alles was wir sagen können.
Kev: Ich könnte ein wenig singen [lacht].
Simon: Ich könnte auch ein bisschen singen. Wer weiß.
Neil: Wir dürfen leider nicht mehr verraten.
Simon: Es wird alles noch geplant, ist noch in Arbeit, aber wir positiv ausfallen. Wir werden definitiv zurückkommen, in Ländern spielen, in denen wir noch nicht waren, Japan zum Beispiel. Einfach überall wo wir können.
Kev: In Deutschland werden wir im Sommer auf Festivals wie dem Taubertal und Rocco del Schlacko auftreten.
Simon: Darauf freuen wir uns schon. Da spielen ja auch Korn und Placebo, glaube ich. Ja wir freuen uns wirklich. Wir haben zwar schon Festivals in Deutschland gespielt, mit der Zeit auch immer größere. Aber diese werden wirklich gut. Gute Aussichten.
TrueTrash: Euer letztes Album „Scratches & Scars“ habt ihr über einen Zeitraum von 6 Monaten im Haus eines Bekannten aufgenommen. Wo habt ihr „Slow Down For Nothing“ aufgenommen und wie lange hat das gedauert?
Neil: Das war sein Haus [Neil deutet auf Simon].
Simon: Während der EP hatten wir alle Zeit, jeden Tag über einen längeren Zeitraum. Beim Album läuft das eher spontan so nach dem Motto „Hey Leute ich habe heute Abend frei, kann ich vorbeikommen, ich hätte 2 Stunden, die wir in die Vocals investieren können“. Das passiert dann einmal die Woche und hat deswegen auch gedauert. Wir haben ja auch Jobs.
Neil: Wir haben also aufgenommen, wann wir konnten. Das war kompliziert. Wir hatten ursprünglich 18 Songs, mussten uns dann aber für 7 entscheiden. Es war einfach nicht genug Zeit um so viele Songs zu machen. Und wir lernen immer noch beim Aufnehmen, auch wenn wir schon früher mal im Studio waren. Aber ein Album soll ja auch gut klingen und der Sound soll so professionell wie möglich sein. Es ist ja schließlich nicht mit dem Aufnehmen getan. Es war einfach viel „trial and error“, wodurch wir aber wieder gelernt haben.
Kev: Und viele Late Night Sessions.
TrueTrash: Wie läuft der Entstehungsprozess neuer Songs bei euch in der Band ab? Sammelt ihr erst Ideen, die ihr dann gemeinsam ausarbeitet. Oder habt ihr einen kreativen Kopf, der alle Lieder alleine schreibt?
Kev: Wir treffen uns, jeder hat schon eine Ladung an Material, eine Melodie. Dann sitzen wir uns hin und würfeln das Material zusammen, schreiben ein paar Wörter nieder.
Simon: Der Scheiß wird aussortiert [lacht].
Kev: Dann gehen wir zum Schlagzeugteil über. Dann machen wir ein grobes Demo. Wir nehmen dafür eine Minidisc und sind damit wahrscheinlich die einzige Band, die noch mit sowas arbeitet [lacht]. Dann arbeiten wir daheim weiter; Simon macht ein Drum Sample und wir schicken uns das Zeug gegenseitig per E-Mail zu. Dann nehmen wir die Vocals auf und schicken es zurück an Simon. So geht das ein paar mal hin und her. Echt verrückt. Simon macht dann einen groben Mix und das ist unser Demo Song.
Simon: Wir leben in der selben Stadt. Aber weil wir arbeiten, müssen wir was wir wann und wo schaffen. Uns scheint das im Moment der schnellste Weg zu sein. Erst beim Üben dann, wenn wir live spielen, stellt sich heraus ob ein Song funktioniert oder nicht. Manches lässt man fallen, manches behält man, manches überarbeitet man. Es ist ein sehr dynamischer Prozess, der jeden Song nochmal ändert.
Kev: Ich glaube vom aktuellen Album haben wir nur einen Song wieder fallen gelassen.
Neil: Dadurch, dass wir unser letztes Album komplett alleine auf die Beine gestellt haben, haben wir einiges gelernt. Nicht nur was das Songschreiben betrifft, sondern auch das Produzieren an sich. Das vereinfacht den jetzigen Prozess mit den Produzenten natürlich. Da wir wissen, was den Produzenten wichtig ist, versuchen wir, ihnen das beste Rohmaterial zu liefern. Automatisch, egal welches Lied wir schreiben, ändert es sich aber nochmal wenn wir im Studio sind. Aber gerade deswegen versuchen wir das beste Rohmaterial abzuliefern. Das vereinfacht die Arbeit der Produzenten und unsere Lieder profitieren auch davon.
Simon: Einige der Produzenten, mit denen wir schon zusammengearbeitet haben haben uns bestätigt, dass es recht einfach ist, mit uns als Band zu arbeiten. Sie haben uns nichts vorenthalten, uns erklärt wie sie im Studio arbeiten.
TrueTrash: Wer oder was hat Einfluss auf eure Musik?
Neil: Da wir schnelle und melodische Sachen im Punkstil spielen, sind natürlich Einflüsse in dieser Richtung da. Aber es ist mehr so die allgemeine Einstellung. Wir machen Dinge einfach gerne selbst, wie Alben selbst aufzunehmen und zu produzieren. Auch wenn wir jetzt mit Produzenten zusammenarbeiten, wollen immer noch die Kontrolle darüber behalten. Aber nicht nur da, sondern auch beim Merchandise, wie die Tour läuft, Co-Managing. Wir sind einfach eine komplette Punk-DIY-Band.
Simon: Genau! Dinge wie das Co-Managing oder die Sache mit dem neuen Label: Wenn wir mit einer Sache nicht zufrieden sind, dann wird so lange daran gefeilt, bis wir alle zufrieden sind. Wir waren ja immer nur zu dritt, jetzt kommen neue Leute dazu die neue Ideen einbringen, und das hilft uns definitiv.
TrueTrash: Ich denke, Inhalte sind ein wichtiger Bestandteil für eure Songs. Was wollt ihr ausdrücken? Habt ihr bestimmte immer wiederkehrende Themen, die ihr darin verarbeitet?
Neil: Nicht wirklich. Um ehrlich zu sein: Wir setzen uns nicht hin um über ein bestimmtes Thema zu schreiben. Wenn wir Lyrics schreiben, dann ergibt sich das einfach irgendwie so. Vieles basiert auch einfach darauf wie wir als Band so drauf waren. Das ist nie einfach und ist ständig eine Herausforderung. Aber wenn es das gewesen wäre, und zu einfach gewesen wäre, hättest du es auch nicht genossen, weil du nicht das Gefühl hättest, dass du etwas erreicht hast. Und am Ende des Tages wollen wir ja alle einen positiven Song hören.
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