Deutschpunk, Wavepunk, Düsterpunk, Emopunk, Janpunk, Emopunk oder einfach nur Punk? So ein richtig passendes Label findet sich für Duesenjaeger einfach nicht. Mit Treibsand kommt am 30. Juni die vierte LP. Verglichen mit dem Vorgänger „Leben Lieben Sterben“ ist „Treibsand“ etwas langsamer, düsterer und weniger melodiegetragen, mehr Post als Punk. Hier direkt ein Zitat aus „Kreislauf“:
„ALLES HÖRT SICH AN WIE IRGENDWAS, DAS WIR FRÜHER SCHON GEHÖRT HABEN.“
Schubladendenken Ahoj, wer aber als Soundreferenz genannt wird muss sich auch nicht mit jeder Platte neu Erfinden, das erwartet ja auch niemand von Bad Religion. Im Gegensatz zu Bad Religion aber wurden Duesenjaeger (noch) nicht peinlich und statt einem uninspirierten Weihnachtsalbum liefern sie ihr bis jetzt offen politischstes ab.
Egal ob es eine Abrechnung mit aufkeimendem Nationalismus wie in „Kehren vor den Bekehrten“ („BEIFALL GIBT’S VON DER DUMPFEN MASSE DIE SONST NICHTS ANDERES HAT, ALS STOLZ ZU SEIN, DASS SIE GEBOREN WURDE IN DIESES BRAUNE GRAU.“) oder Kritik an der neuen Biederkeit wie in „Horde“ oder „Rastlos & Kalt“ ist („WAS IST IN EINEM NAMEN WENN MAN AUCH NUMMERN HABEN KANN? WAS NÜTZT DAS GANZE FRAGEN STELLEN? WENN ES KEINE ANTWORT GIBT AUSSER GARTENZAUN UND REIH’ UND GLIED?“), Duesenjaeger beweisen hier, dass Punk eben doch noch relevant sein kann, nur eben Fernab von Szeneklischees. Das Großartige „Grabeland“ von der Captain Planet Split ist übrigens auch mit dabei. Herzroulettegalore!