Gerade veröffentlichten Die Spezialisten mit “Medizin” ihr neuestes Album. Wie man von Schlager und Deathmetal zum Punk kommt? Das und mehr gibt es im Interview mit Önz, Sänger und Gitarrist der Münsteraner Punk-Rock-Combo.
TrueTrash: Stellt euch doch mal kurz vor: Wer seid ihr? Woher kommt ihr? Wie habt ihr euch kennengelernt?
Önz: Hallo Fabian, Hallo liebe True Trash Leser. Wir sind Thäse, DJ Zwenn und Önz aus Münster und Bad Iburg. Wir haben uns in unserer Heimatstadt Lengerich am Teutoburger Wald kennengelernt. Zwenn und ich, Önz, haben uns in der Schule kennengelernt und zusammen mit unserem Kumpel Andy Kopsch in der Band Plutonium Desaster gespielt. Thäse war Drummer in einer befreundeten Band.
Ihr habt vor den Spezialisten auch in Schlager- und Deathmetalbands gespielt. Jetzt gebt ihr Punkrock zum Besten. Passt das überhaupt zusammen? Und wenn ja, wie?
Thäse hat in der Tat früher bei den Deathmetallern Sudden Death gespielt. Checkt sie mal unter suddendeathmetal.de aus! Ne super Combo! Wir haben auch mal in einem Funprojekt als Schlagerband den Sound für silberne Hochzeiten und Schützenvereine geliefert. Die Erfahrung wollen wir nicht missen! Da haben wir gelernt, mit jeder Art Publikum warm zu werden. Punkrock ist nun die Musik, die entsteht, wenn wir einen akkustisch komponierten Song laut spielen – das ist für unsere Art zu jammen die authentischste Form.
Ihr habt ausschließlich deutschsprachige Songs im Repertoire. Wie kam es zur Entscheidung auf deutsch zu singen?
Wir haben früher in einer anderen Band auch Englische Texte gehabt. Allerdings kamen wir uns dann irgendwann albern vor, weil wir zum Texten immer ein Wörterbuch brauchten. Wir habens dann einfach mal probiert und sind dann beim Deutsch geblieben.
Habt ihr Vorbilder oder Einflüsse, die sich in eurer Musik widerspiegeln?
Ich denke, dass Nicko Mc Brain von Maiden einen großen Einfluss auf Thäses Spiel hat. Meine Gitarrenarbeit ist meiner Meinung nach vor allem von Metallica, The Ramones und Jingo de Lunch beeinflusst. Was Metal-Riffs angeht, gefallen mir einige Sachen von Megadeth. Allerdings schreibe ich Metalsachen immer in der Dur Tonleiter. Deshalb klingen sie trotz der Härte meist fröhlich und positiv. Ansonsten lieben wir Bands wie Iron Maiden, Weezer, Van Halen, Nofx, Slayer, Green Day u.a.
Am 30. März erscheint euer neues Album „Medizin“. Wollt ihr uns darüber ein bisschen was erzählen?
Ab dem 30.3. könnt ihr Euch weltweit unser neuestes Hitalbum „Medizin“ auf allen Downloadforen wie itunes, amazon, musicload u.a. herunterladen. Weitere Infos dazu auf www.spezialisten-band.de, wo ihr übrigens ab Mitte April eine Best of Compilation unserer ersten beiden Tonträger „Du wirst geliebt“ und „Gut“ kostenlos herunterladen könnt. Den Videoclip zum Song Medizin haben wir in der wunderschönen Kronenapotheke in Münster gedreht. Danke nochmal an Herrn Jostes!
Wer hatte die Idee das Album „Medizin“ zu taufen und selbiges wie eine Medikamentenverpackung zu gestalten?
Die Idee des Albums ist es, dass Musik eine medizinische Wirkung haben kann. Im Titeltrack „Medizin“ bedankt sich die Hauptperson bei einem Freund mit den Worten: „Mit dir zu reden ist Medizin“. Die Idee fürs Artwork kam von unserem Freund Tobias „Tobse“ Steinkamp, der das Artwork aller unserer Tonträger und Shirts macht.
Bisher wart ihr immer ohne Plattenlabel als D.I.Y. Band unterwegs. Das neue Album ist bei G-Records erschienen. Was hat euch dazu bewogen mit einem Label zusammenzuarbeiten?
G-Records bot uns an, das Album über Roughtrade zu vertreiben. Das ist für uns ein großer Schritt nach vorne.
Euer letztes Album bekam unglaublich gute Kritiken, unter anderem im Ox Fanzine 10 von 10 Punkten. Wie kommt das neue Album bisher an?
Es ist heute der 26.3. Wir sind also noch vor der Veröffentlichung. Die Kritiken, die ich bisher online gelesen habe – das sind 3 – sind durchweg positiv. Eure war die überschwänglichste 😉 Wir sind nicht in alle Print oder Onlinemagazine reingekommen, was bedeutet, dass es auch Leute gibt, die uns nicht mögen. Dennoch sind wir mit den bisher erschienen Reviews mehr als zufrieden!
Wie würdet ihr mit richtig schlechter Kritik umgehen? Würdet ihr euch das zu Herzen nehmen? Oder würdet ihr einfach weiter euer Ding machen?
Schlechte Kritik tut schon weh! Trotzdem ist für uns das Allerwichtigste, dass wir selbst unsere Musik mögen. Ich glaube, dass wir sehr selbstkritisch sind. Ein Song, den wir nicht mögen, ist bisher nicht auf eine Platte gekommen. Sven kann glaube ich am Besten mit Kritk umgehen. Das Pogoradio schrieb mal was von „Nonsens Mucke, die an die Schmerzgrenze geht.“ Da war ich schon beleidigt, während Sven lauthals lachte und das sofort posten wollte 😉
Was steht nach der Veröffentlichung von „Medizin“ an?
Erstmal Clubshows im April in Münster am 19.4., Osnabrück am 21.4. und Lengerich am 28.4. und ab Mai gehts auf Festivals. Erstes spruchreifes Festival ist das Groovepoint Festival in Mühlheim am 5.5. mit 5Bugs. Gegen Ende des Jahres arbeiten wir dann an neuen Songs.