Die Welt des Alternative-Rock, bzw. Grunge, trauert um einen ganz besonderen Musiker dieser Szene – Chris Cornell. Mit Soundgarden galt er als einer der Gründer der Grunge-Bewegung. Zusammen mit den Instrumentalisten von Rage Against The Machine gründete er später die Alternative-Rock-Band Audioslave. Am Morgen des 18. Mai 2017 fand man ihn erhängt in seinem Hotelzimmer.
Cornell wurde 1964 in Seattle geboren – dort, wo auch der Grunge selbst entstand. Schon früh litt er an schweren Depressionen und rutschte bereits als junger Teenager in die Drogenabhängigkeit ab. Die bekam er zwar durch die Musik einigermaßen in den Griff, doch die Depressionen konnte er nie ganz überwinden.
1984 gründete Cornell Soundgarden und prägte neben Nirvana, Alice In Chains, Pearl Jam und anderen das Genre des Grunge. Der größte Erfolg von Soundgarden war die vierte Platte “Superunknown” von 1994, unter anderem mit den Hits “Spoonman“, “Fell On Black Days” und natürlich “Black Hole Sun“.
Zusammen mit Musikern von Rage Against The Machine gründete er 2001 die Band Audioslave. Hierbei wurde meiner Meinung nach das beste von Soundgarden und Rage Against The Machine zusammengebracht und so weiterentwickelt, dass daraus ein ganz neuer Stil entstand. Die drei Audioslave Platten aus den Jahren 2002, 2005 und 2006 waren; sind; und werden für immer etwas ganz besonderes sein.
Doch auch seine Solo-Karriere brachte großes hervor. 1999 kam sein erstes Solo-Album “Euphoria Morning” heraus und damit ruhigere, atmosphärische Songs wie beispielsweise “Can’t Change Me” oder “Moonchild“. Ein Highlight seines Solo-Projektes war auch die Single “You Know My Name” – ein geniales Lied, das als Titelsong für den James Bond Film “Casino Royale” aus dem Jahre 2006 fungierte.
Ich kenne Chris Cornell seit ich denken kann. Mit seiner Musik bin ich aufgewachsen (u. A.). Besonders an die drei Audioslave Platten, sowie an “Euphoria Morning” sind viele meiner Kindheitserinnerungen geknüpft. Wie ich mit meinen Eltern in den Urlaub fuhr, wie die CDs im Wohnzimmer teilweise in Dauerschleife liefen, wie ich mir das wahnsinnig coole Video zu “Show Me How To Live” gefühlte tausend mal angesehen habe, wie ich zum Solo von “Broken City” immer abgegangen bin, die Gänsehaut-Momente bei Liedern wie “Be Yourself“, “Like A Stone“, “Can’t Change Me“, … Mein junges Ich hat von den oft so traurigen und kritischen Texten auf englisch kein Wort verstanden – ich habe mich einfach immer riesig gefreut, wenn ich Cornells Stimme gehört habe.
Mit Chris Cornell hat leider erneut einer der ganz großen viel zu früh die Welt verlassen. Eine Stimme wie seine gibt es einfach kein zweites Mal.
Ich habe weder Platten von Audioslave, noch von Soundgarden oder seinem Solo-Projekt. Ich habe lediglich eine CD von Audioslave, das selbstbetitelte Debüt-Album. Und die hat meinen CD-Spieler seit letztem Donnerstag nicht mehr verlassen.
Was uns bleibt, ist großartige Musik und unvergessliche Erinnerungen an einen der Besten.
Eine kleine Auswahl von bedeutenden Liedern von Chris Cornell:
Be Yourself // Like A Stone // Shadow On The Sun // I Am The Highway // Revelations // Black Hole Sun // Can’t Change Me // Follow My Way // Moonchild // Fell On Black Days // You Know My Name // Getaway Car // Wide Awake