“Ballern, bügeln, feiern” – dieses Motto der 3 ulkigen Jungs aus dem hohen Norden kennt man ja bereits. Doch mit laufenlassen gingen sie jetzt doch noch einen Schritt weiter.
In gewohnter alter rotzigen Manier lassen es die drei Hamburger auf ihrer neuen CD mal wieder ordentlich krachen. Es wird gesoffen, was das Zeug hält, Kette geraucht und Drogen verherrlicht. Das kennt man ja soweit schon.
Textlich bewegen sich Liedfett in gewohnt witzigen Sphären, verstecken die Aussagen zwischen den Zeilen und stellen ihr Können damit erneut unter Beweis. Und obwohl diese Band definitiv einen enorm hohen Spaß Charakter aufweist, zeigen sie hin und wieder auch mal ihre tiefgründige Seite (“Spaß spendet Trost”, “Montagmorgen”, “So wie du bist”). Besonders mit ihrer wundervollen emotionalen Seite bei “So wie du bist” oder “Schlaflied” konnten Liedfett vermutlich bei dem ein oder anderen auf ganz neue Art punkten. Sprinders und Lukas Stimmen erweisen sich erneut als ausgewogene und wohl überlegte Kombination, welche sich gegenseitig perfekt ergänzen. Ein kleines Manko jedoch meinerseits (welches vielleicht etwas spießig klingen mag): ich habe mir das Tourkonzert von Liedfett persönlich in der wundervollen MUZ (Musikzentrale Nürnberg e.V.) angeschaut und muss sagen, dass ich mittlerweile nicht verstehen kann, warum sich Musiker selbst auf der Bühne so zurichten müssen. Und ich gestehe mir auch ein, dass ich es gut finde, dass Indoor bei uns zu Hause nicht geraucht werden darf. Etwas was aus meiner Sicht auf einer Bühne nicht unbedingt sein muss, gerade, wenn sich diese in geschlossenen Räumen befindet. Davon werde ich niemals ein Fan.
Ansonsten werden die Jungs musikalisch immer besser und dieses Album ist definitiv auf Hochglanz poliert. Ein großartiges Meisterwerk mit viel Ohrwurm-Charakter!
Anspieltipps
- Montagmorgen
- So wie du bist
- Schmierlappenkommando
- Lassmichma