Die neue LOVE A ist eigentlich irgendwie wie „Eigentlich“, nur irgendwie weiter, neuer, mutiger. „Valentinstag“ und „Windmuehlen“ kannte man ja zumindest schon als Videos, bzw. Appetizer. Eine großzügige Vorlaufzeit also, wie bei den Großen. Schon wieder alles richtig gemacht. Streber!
Wer das Debüt mochte, wird auch den zweiten Longplayer mögen. Der Sound ist insgesamt fetter, aber die Band pflegt ihre Trademarks identitätsstiftend: die Texte sind noch immer kritische Alltagsbeobachtungen der Generation-Web2.0, gnadenlos gut, weil pointiert und witzig, weil ehrlich. Der Bass bei „Nutzlos glücklich“ ist ein echter Knaller. Die diffizile Gitarre ist immer noch clean und erneut bewegungsanimierend, weil originell und geschmackvoll arrangiert (und mesitens recht schnell)! Mir machen (im Gegensatz zu den meisten Engineers) ja so Echos auf der Stimme, wie bei „Der tausendste Affe“ immer wahnsinnig viel Spaß. Überhaupt ist der Sound der Platte halliger/räumlicher und lässt mehr zu. Genau wie die Musiker überhaupt beim Komponieren auch mal das Tempo gedrosselt haben, was der Platte insgesamt mehr Luft zum Atmen lässt. Jan von TURBOSTAAT singt die zweite Strophe bei „Valentinstag (in Husum)“, was gut klingt, weil er sich an die LOVE A-Metrik hält, ohne seinen eigenen Stil zu negieren. „Und du bleibst alleine“ singt Jörkk im letzten Refrain des letzten Stückes „Reise Reise“ auf der Platte und ich muss sagen: eigentlich irgendwie schon.
Anspieltipps
- Der tausendste Affe
- Nutzlos gluecklich
- Horstmannscher Hass
- Reise, Reise
LP, Rookie Records, Cargo/Flight13, rookierecords.de, 38:08
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