Man muss das TRUST als Gesamtkunstwerk sehen! Kein Schnick-Schnack, keine Coverfressen, keine Lückenfüller, sondern: die Lücke ist Konzept. Die Nr. 173 fällt sofort positiv ins Auge, kommt sie doch mit einem s/w-Artwork daher, das in seiner Reduktion auf das Nötigste das Selbstverständnis der Macher grafisch umsetzt. Hierdurch erhalten z.B. die gedruckten Fotos einen kolossal anderen Stellenwert als in anderen Fanzines oder Magazinen. Weil es nämlich auch nicht die üblichen offiziellen Bandfotos sind, sondern v.a. Konzertfotos, oder z.B. die „Shot in 5 Minutes“-Serie in der Heftmitte.
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Beiträge von: Marko Fellmann
Review: Trust Nr. 173 August/September 2015
THE FRATELLIS – Eyes Wide, Tongue Tied (LP)
Sie haben sich immer schon an den großen englischen Rockklassikern orientiert, jetzt haben sie auch das Ambiente dazu gefunden! THE FRATELLIS haben zwar schon seit Jahren ein eigenes Studio im heimischen Glasgow/Schottland, aber ihr viertes Album „Eyes wide, Tongue tied“ haben sie vier Wochen lang mit Hilfe von Stammproduzent Tony Hoffer in Los Angeles aufgenommen. Der ist nicht nur für seine erfolgreichen Arbeiten mit DEPECHE MODE oder auch BELLE & SEBASTIAN bekannt, sondern saß bereits bei „Costello Music“, dem 2006er-Debüt des Trios, hinter den Reglern. » Weiterlesen
KOETER: Sitz! Platz! Aus! Fein!
Auf dem Cover der 10“ von 2011 hattet ihr euch für eine recht starke Symbolik entschieden, ein umgedrehtes Kreuz. Welche Idee steckt hinter dem Artwork von „Caribbean Nights“?
Michi: Das sagst du, dass das ein umgedrehtes Kreuz war! Eigentlich war das für mich nur eine Möglichkeit innerhalb des Formats einer 10“ grafisch den größtmöglichen Bruch zu erzeugen. Und im Endeffekt war klar, dass ein Song wie z.B. „Klima der Angst“ als Motiv nicht das gesamte neue Album tragen kann. Deswegen haben wir uns für das neutrale „Caribbean Nights“ als Titel entschieden, eigentlich eine Filmdokumentation über Bob Marley, glaub´ ich. Die Grafik ist eine abfotografierte Wand mit der Skyline von Los Angeles, mit unserem Schriftzug und dem Titel (grinst) und sie hat keine Aussage!
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MOLOCH – Trümmer und Herrlichkeit
Immer schön zu beobachten, wenn Bands sich entwickeln, sich verbessern, konkretisieren, ohne ihre Anfänge zu negieren. MOLOCH aus Berlin haben mich bereits 2013 mit ihrem Debüt-Tape „Leguan“ vollends überzeugt und toppen den ersten guten Eindruck, auch wenn es diesmal leider kein Vinyl geworden ist. Das aktuelle Tape heißt „Trümmer und Herrlichkeit“ und ist limitiert auf 100 Exemplare (hinzu kommt noch eine Sammleredition mit vergoldeten Kassetten). » Weiterlesen
EIN JAHR – Das süsse Leben
Insgesamt herrlich! EIN JAHR spielen ziemlich originalgetreu düsteren Synthie-Pop der frühen Achtziger, mit Drumcomputer, Bass und keyboardlastigen Arrangements, verdammt melancholisch, verdammt gut! Der deutschsprachige Gesang macht es dann irgendwie fast schon zu Punk, auch wenn einen der Gesamtsound immer Cold- oder Darkwave suggerieren will. Analog zum schlauen FEHLFARBEN-Songzitat im Bandnamen, orientiert sich der Gesang ebenfalls am altbekannten Peter Hein-Sprechgesang, nur nicht so fordernd, sondern eher versunken und depressiv. » Weiterlesen
Mofakette – Groß Größer Doch nicht
Punk´n´Roll als Genrebezeichnung passt wie die Faust aufs Auge für MOFAKETTE aus Stuttgart. Trios sind per Definition cooler als sonst was und MOFAKETTE sind cool. Der Sound erinnert mal an WIZO, mal an BORRACHOS, hier eine Prise Metal, da ein Löffel Deutschpunk, fertig ist der Mofapunk. » Weiterlesen
LAUTER BÄUMEN – Ganz weit im Weiß
„Eins-zwei-drei-vier“ stolpert sich der Gesang hinein in die Kaffeehausarrangements des ersten Songs „Teil deiner Liebe“, des schon seit Ewigkeiten existierenden Kölner Quartetts LAUTER BÄUMEN. Zwischen seichten Cymbals, sanftem Bass und gepflegter Schrammelgitarre kratzt Sänger Kolepke sich in Regionen, an denen man sich im Kaffeehaus nicht unbedingt kratzen sollte. Zwischen „Sympathischen Klötzchenrock“ und „Selbstreferenziellen Aufarbeitungs-Rock“ krakelt er sich durch einen naiven und traumatischen Alternative- bzw. Indiependentsound zwischen DINOSAUR JR. und Hamburger Schule. » Weiterlesen
KUBALLA: Stuttgart? Verdammt!
Welchen Bezug habt ihr biografisch und aktuell zur Punkszene und zum DIY im Allgemeinen?
Tom: Stellt sich natürlich die Gegenfrage: wer oder was ist die Punkszene? Und das ist keine einfache Frage! Ich würde zuerst mal behaupten, dass das Punkrock-Universum ein großes und vielfältiges ist. Hier hat vieles musikalisch Platz und der Rest ist eine Einstellungssache ohne jetzt DIE genaue Einstellung zu kennen oder vorgeben zu wollen » Weiterlesen
AGGROPUNK VOLUME 1+2+3
Happy Birthday AGP! Drei CDs mit rund 240 Minuten Spielzeit und 89 Songs zum Freundschaftspreis von ca. 15€ (je nach Anbieter), da kann man erst mal nichts falsch machen. Hier treffen alte Hasen auf Newcomer, fast ausnahmslos deutschsprachig, teilweise mit exklusiven und unveröffentlichten Aufnahmen, also quasi alles, was das Punkerherz begehrt. » Weiterlesen
BOMBSHELL ROCKS – Generation Tranquilized
Was für ein tolles Album! BOMBSHELL ROCKS hatten den Ausstieg ihres Sängers Marten Cedergran im Jahr 2003 nie wirklich kompensieren können, auch wenn sie ohne ihn weitergemacht haben und 2004 das damals vierte Album veröffentlichten. Seit 2012 hat Cedergran seine Tätowierer-Karriere nun zu Gunsten seiner alten Band aufgegeben und komplett alle Texte für „Generation Tranquilized“ geschrieben. » Weiterlesen