Mit einem kirchenähnlichen Chor-Intro leiten die brasilianischen Schwarzmetaller von „Patria“ ihr „Individualism“ betiteltes Album ein. Das schafft eine gute Stimmungsgrundlage für den eigentlichen Opener „Blood Storm Prophecy“. Gleich von Beginn an zeichnet sich dieses Werk durch atmosphärische Soundwände, viele Tempowechsel und eine angenehm fette Produktion, die einigen Lo-Fi-Spezialisten im BM-Sektor vermutlich nicht gefallen würde, aus. Also alles recht typische Merkmale für das Genre. Am Gesang scheiden sich hier ja immer die Geister, sprich genrefremde Hörer werden mehrheitlich allein deshalb nicht wirklich gewillt sein, sich der Musik länger auszusetzen. Was eigentlich schade ist, denn wenn er gut gespielt ist, wie hier, ist Black-Metal meiner Meinung nach in der Lage eine ganz eigene Atmosphäre zu schaffen.
Nicht unüblich in diesem Sektor kommt auch ein Keyboard zum Einsatz, was schließlich in dem Stück „Epiphany“ gipfelt, das gänzlich ohne Gitarren und Gesang auskommt. Abgeschlossen wird das Album vom „Requiem For The Ego“, das sich musikalisch zwischen dem Intro und dem eben erwähnten „Epiphany“ bewegt. Kurz gefasst: ruhiger Anfang, ruhiges Zwischenstück, ruhiges Ende und vor allem dazwischen 8 mal deftiger, gut gespielter Black-Metal mit erwartungsgemäß düsteren Texten.
Das Artwork würde ich mal als genretypisch einstufen, inklusive Corpse-Paint und umgedrehten Kreuzen. Einen fetten Pluspunkt gibt es für die das Booklet einschließenden Zitate von Dante Alighieri, die perfekt zum Gesamtwerk passen, insbesondere: „Abandon all hope, you who enter here“.
Für Freunde dieses Musikstils sicher empfehlenswert, für Neugierige kein schlechter Einstieg und wer bisher nichts mit dieser Art Musik anfangen konnte, wird seine Meinung hierdurch wohl kaum ändern.
Anspieltips
- Uncrowned God Of Light
- Your Rotten Heart Dies Now
Details
- Band: Patria
- Titel: Individualism
- Label: Indie Recordings
- Erscheinungsdatum: 25.04.2014