Nachgefragt… bei Hauke von Manku Kapak

Hauke, seines Zeichens Trommler der Bremer Band Manku Kapak hat sich unseren knallharten Fragen der Kategorie Nachgefragt… gestellt.

Ich bin…
…Hauke und sitz bei Manku Kapak hinter den Trommeln, puste hier und da in ein kleines Plastikding mit Tasten rein und spreche ab und zu moralistisches Zeugs ins Mikrofon.

Ich würde niemals…
…einen Job haben wollen bei den es die Aufgabe wäre andere zu bescheißen.

Ich würde immer wieder sofort…
…irgendwo hinfahren wo ich noch nicht war, die Welt ist zu groß um immer in seinen eigenen Mief zu hocken.

Im nächsten Leben…
…mach ich ganz viel ganz anders um nicht wieder die gleichen blöden Fehler zu machen, die Mensch halt macht um dann wieder völlig neue blöde Fehler zu machen. Aber auf jeden Fall mach ich keine Musik sondern was Anständiges. Werde Banker oder so.

Hätte ich gewusst, dass…
…einem der Kopf explodiert wenn man sich immer diese „hätte ich gewusst“ Vorwürfe macht hätte ich das voll gelassen.

Es ist eigentlich längst überfällig…
…dass wir eine Lösung für die krasse Ungerechtigkeit die unser aktuelles Wirtschaftssystem immer aufs neue reproduziert finden und diese auch umsetzen. Anstatt wie eh und jeh am Abend wieder nach Hause zu gehen und alles beim alten zu lassen.

Sex, Drugs & Rock’n’Roll…
…ist auch nicht mehr das was es einmal war. Selbst Punk ist schon konservativer Bockmist, und das seit 20 Jahren.

Eine Band die man unbedingt gesehen haben muss…
…The Hirsch Effekt, aber nur wenn man auf echt anstrengende verspielte komplexe Musik steht und sich mit jeden Takt Überaschen lassen will.

Eine Band die man nicht gesehen haben muss…
…„Scheisse“ aus Mainz, die sind einfach echt beschissen, okay man sollte sie doch gesehen haben.

Eine Band die ich gerne live gesehen hätte…
…Peters. aus Hamburg, die LP von denen ist ganz großes Kino, überall versteckte Melodien, großartige kryptische Texte. Die alten Emogeschichten wie z.B. Saetia wären auch toll gewesen.

Das beste Konzert, das wir je gespielt haben…
…war in der Grünenstraße 18 zu Bremen im Jahr 2010 mit Respect My Fist und Tigeryouth. Alles war so neu und aufregend. Die Leute waren so herzlich. Die Stimmung beim Konzert so intim, alle waren ein Teil das Ganzen und alles war so schön.

Das furchtbarste Konzert, das wir je gespielt haben…
…Ohne scheiß, ein Konzert der Kategorie Furchtbar hatten wir noch nicht, selbst als wir einmal in einen riesigen Raum gespielt haben in dem sich scheinbar keine Sau dafür interessiert hat, das wir nun da waren oder nicht, war der Abend danach trotzdem noch wunderschön. Oder als wir nach dem zweiten Song einmal das Konzert abbrechen mussten, weil die studentischen Nachbarn bei der örtlichen Polizei eine Lärmbeschwerde eingelegt hatten, hatten wir zum Glück Akustikklampfen dabei und konnten ruhig weitermachen.

Das beste, das uns in unserer Bandgeschichte widerfahren ist…
…sind all die Lieben Menschen die wir auf unseren Reisen kennen gelernt haben. Die Leute, die die Konzerte organisiert haben, Leute die sich politisch für Sachen einsetzen wie z.B. der Unterstützung von Flüchtlingen oder den aufrechterhalten Linker Freiräume um Neonazis etwas entgegenzusetzen. Und die Bands und die Leute die einfach da waren waren auch großartig.

Das schlimmste, das wir in unserer Bandgeschichte erlebt haben ist…
…hat nur bedingt etwas mit der Band zu tun: Wir haben ein Konzert einer nicht unbekannten Emopunkband veranstaltet, bei der einfach kein Arsch gekommen ist, weil wir dachten Werbung müsse nicht sein, es geht auch so…

Rückblickend…
…kann ich jedem empfehlen der ein politisches Interesse hat oder einfach Musik mag, selbst aktiv zu werden und selbst was auf die Beine zustellen anstatt immer nur blind zu konsumieren. Es ist ein großartiges Gefühl etwas eigenes geschaffen zu haben mit dem man vielleicht etwas oder jemanden bewegt hat und anderen eine Freude macht.

In 10 Jahren…
…hat sich hoffentlich viel verändert, sonst wärs’ auch echt zu schade.

 



Dieser Beitrag wurde am von Fabian veröffentlicht • Kategorie: Interviews • Tags:






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