Es heißt ja immer, dass die besten Geschichten das Leben selbst schreibe. Das mag manchmal stimmen aber meistens klingt es dann doch nach klassischem Dorftratsch. „Hast du schon gewusst, dass… “ oder „hast du schon gehört, dass … das gemacht hat“. So weit so gut, vielleicht sollte man das Geschichtenschreiben dem Leben dann doch zum Teil abnehmen und es lieber kompetenten Menschen wie Sarah Bosetti überlassen.
Bosetti macht das mittlerweile auch seit ein paar Jahren. Seit immerhin 2009 ist sie als Poetry-Slammerin unterwegs und hat nun auch ein Buch geschrieben, das auf den Namen Wenn ich eine Frau wäre hört. Klingt jetzt erstmal absurd, Sarah Bosetti klingt ja erstmal sehr weiblich, aber keine Angst was das angeht stimmt der erste Eindruck auch.
Wenn ich eine Frau wäre ist ein klassischer Episodenroman, passt ja auch zu einer Poetry Slammerin.
Erzählt wird von den Absurditäten des Alltags: Männern, Frauen, Hunden, Pferden, Sparkassenangestellten und allem was dazu gehört, dem Leben ohne Geld. Und irgendwie steckt auch die obligatorische Liebesgeschichte mit drin, wobei aber gesagt werden muss, dass sogar Kloschüsselromantik eingebracht wird, verkörpert von Ulf und seinen einunddreißig Brusthaaren (wie es in der Info so schön heißt).
Insgesamt eine schöne Lektüre, vor allem zum nebenbei Lesen wenn etwas Zeit rumgebracht werden muss. Wer Marc-Uwe Kling‘s Känguru Bücher mochte sollte Wenn ich eine Frau wäre definitiv eine Chance geben!
Details
- Autor: Sarah Bosetti
- Titel: Wenn ich eine Frau wäre
- 11,90 Euro
- Satyr Verlag
- ISBN: 978-3-944035-42-0