Vierfarbiges Cover, schwarz-weiße Seiten, große Schrift: Noisy Neighbours! Das Zine aus Bonn ist was für Entdecker, Trendsetter und Schubladenverweigerer. Bis Seite 23 findet man ausschließlich Interviews, ich liebe sowas, v.a. wenn es soviel zu entdecken gibt, was durch meine eigenen Scheuklappen bis dato verschlossen blieb: RHYTHM POLICE hab ich entdeckt (sehr interessantes Millenium-Electronic-Duo aus Augsburg), Dr. Ring-Ding wieder entdeckt (war doch der, der damals mit den H-BLOCKX „Ring Of Fire“ gecovert hat) und die Münchner Punkrocker SCREED für neu entdeckt. Der Mittelteil rezensiert auf 22 Seiten Musik-“Reviews“ jeglicher Coleur – Facettenreichtum, dein Name ist Noisy Neighbours. Die Seiten 48-61 bringen neben Kolumnen weitere Musikinterviews und (verdammt) ich entdecke eines der interessantesten Interviews, nämlich das mit der iranischen Progressive Rock Band MIST WITHIN: da wird einem schlagartig klar, wie einseitig doch die eigene Denke manipuliert ist, wenn das Stichwort „Iran“ fällt. Dann gibt’s noch den „Comic-Corner“ und die „Videothek“ mit der anschließenden Rubrik „Gay Glotze“, jetzt nicht so meine Themen, aber dennoch interessant zu lesen, auch wenn sich bei mir durch die Lektüre der Eindruck verstärkt, dass ich durch meine bisherige Ignoranz gegenüber „schwulen Filmen“ nichts wichtiges verpasst habe, aber egal, ich bin ja auch nicht die Zielgruppe. Insgesamt ein hochwertiges Zine, bei dem mir allerdings absolut schleierhaft bleibt, wie man das für „nur“ 1,50€ an den Mann/die Frau bringen kann. Hut ab!
Zu beziehen für 1,50€ (!) + Versandkosten bei: www.noisy-neighbours.com bzw. schnell ´ne Mail an helloworld@noisy-neighbours.com
DIN A4 | noisy-neighbours.com | 76 Seiten