Auf Transgender Dysphoria Blues war ich gespannt seit sich (damals noch) Tom Gabel geoutet hatte. Mit diesem Geständnis brachten es die bis dahin in Deutschland eher weniger bekannten Against Me! sogar zum zweifelhaften Vergnügen als Aushängeschild in der Springerpresse zu landen. Einer der ersten und interessantesten Berichte zu Gabels Coming Out erschien im Juni 2012 im Rolling Stone. Danach gab es bis auf einige Live Mitschnitte nur Spekulationen was sich durch die Hormontherapie, durch die aus dem Frontmann Tom die Frontfrau Laura Jane Grace wurde, eigentlich ändern würde. Juni 2013 gab es dann schließlich ein erstes Lebenszeichen, die EP True Trans. Bei dieser war keine große Veränderung hörbar, trotzdem war ich gespannt auf die erste LP nach der Geschlechtsumwandlung.
Dass Against Me! eine wandlungsfähige Band sind haben sie ja schon mehrfach unter Beweis gestellt, man denke nur an den Unterschied zwischen Reinventing Axl Rose und As The Eternal Cowboy. Auf Transgender Dysphoria Blues haben sich Against Me! wieder etwas vom dem leicht poppigen Einschlag der letzten beiden Alben entfernt und klingen wieder mehr nach Fat Wreck Zeiten. Textlich ist Transgender Dysphoria Blues ein Konzeptalbum in dem es um eine transsexuelle Prostituierte geht, natürlich versucht Grace darin auch die letzten 2 Jahre zu verarbeiten, was sie auch sehr intensiv geschafft hat.
Fazit: Transgender ist das beste Against Me! Album seit Searching for a Former Clarity, textlich sehr ähnlich und musikalisch auch wieder wütender als die beiden Vorgänger. Übrigens erschien es auf dem Bandeigenen Label Total Treble Records. Interessant ist übrigens auch dass auf 2 Songs (FUCKMYLIFE66, Unconditional Love) Fat Wreck Chords Gründer und NoFX & Me First and the Gimme Gimmes Bassist Fat Mike Bass spielt.
Anspieltips
- Talking Transgender Dysphoria Blues
- Osama Bin Laden as the Crucified Christ
- FUCKMYLIFE66