Das letzte Jahr verbracht zu haben ohne zumindest über den Namen Muncie Girls gestolpert zu sein ist nahezu unmöglich. Im März erschien nun ihr langerwartetes Debüt „From Caplan to Belsize“.
Musikalisch hat sich das britische Trio irgendwo zwischen Indie und Punk eingependelt, der an RVIVR und die Lemonheads denken lässt. Dass Muncie Girls aber nicht nur eine weitere langweilige Punkband sind zeigt sich aber schon beim Opener Learn in School, einem angenehm tanzbaren Punksong der auch sehr straight nach vorne geht. Außerdem zeigt sich hier schon in welche Richtung die Texte von Sängerin/Bassistin Lande Heck gehen: „Don’t let them belittle your sense of worth, there’s nothing you can’t learn.“ Auch hier passt die RVIVR-Referenz auch ganz gut. Aber neben energetischen Punksongs, wie dem schon vorab veröffentlichten Respect geben sich Muncie Girls zum Beispiel im fast schon wavelastigen Social Side oder im grungeig angehauchten Nervous auch von einer melancholichen Seite. Auch das Konzept des Albums lässt die Sympathie nicht abreißen, bereits im Titel werden die Themen des Albums (Bewältigung und Heilung) aufgegriffen. “From Caplan To Belsize” ist ein Verweis auf Sylvia Plath´s Roman “The Bell Jar”, das die Schriftstellerin Mitte des 20. Jahrhunderts zu einer Symbolfigur der Frauenbewegung werden ließ.
Sommer, Sonne, Indiepunk, dazu noch mit so sympathischer Attitüde, Muncie Girls machen mit ihrem Debüt ordentlich Lust auf sonnige Stunden vor der Bühne oder im Park und das nicht ohne den inhaltlichen Anspruch zu verlieren. Anhören!