Das Grazer Trio „Life Crime” hat laut Promozettel unter anderem schon im Vorprogramm von Napalm Death gespielt. Das passt auf jeden Fall schonmal. Bei den Einflüssen werden neben dem unüberhörbaren Grindcore auch Black Flag genannt, die ich hier aber nicht wirklich rauszuhören vermag – so brutal sind die nie zu Werke gegangen. Was jetzt aber keineswegs heißen soll, dass Life Crime hier ausschließlich im Grindcore-Fahrwasser unterwegs sind, die Titel schwanken zwischen ultrabrutalem, sehr schnellen Hardcore und immer wieder eingestreuten Grindcore-Parts. Diese sind so dosiert, dass es nicht nervig wird, sondern durch die vielen Tempowechsel für ordentlich Kurzweil gesorgt ist.
In 24 Minuten wird sich durch 14 Lieder geholzt, als wenn es kein Morgen gäbe. Einzig bei dem letzten Titel „Black Room“ geht man vom Gas und das sagt mir dann irgendwie nicht mehr so zu, zu zäh klingt das, aber es gibt ja Leute, die diese Zeitlupenmusik mögen. Ich bevorzuge da doch die 13 Angriffe auf die Schallmauer, die vorher vorgenommen worden sind.
Das Artwork des Digipacks fügt sich gut ins Gesamtbild, auch wenn ich eher ein normales Booklet als ein Faltblatt gewünscht hätte.
Einen Kritikpunkt habe ich aber noch: zumindest bei meinem Promoexemplare handelt es sich nicht um eine gepresste CD, sondern um eine „Profi-CD-R“, mit der mein CD-Player anfänglich etwas auf Kriegsfuß stand. Sofern dieses Format nur für die Bemusterung gewählt wurde, geht das in Ordnung. Wenn das Format aber als vollwertige CD verkauft wird, geht mein Daumen nach unten.
Anspieltips
- Burnout Nostalgia
- Human Contact
Details
- Band: Life Crime
- Titel: Ordinary Madness Excess
- Label: Unundeux
- Erscheinungsdatum: 25.04.2014