Im Gespräch: Sixxxten

Die Hambuger von Sixxxten veröffentlichen am 11. November 2011 mit “Automat Supérieur” schon ihr zweites Album. Wir durften Hanno von Sixxxten mit unseren Fragen nerven. Zum neuen Album und was uns sonst noch interessiert hat.

TrueTrash: Am 11.11.2011 erscheint euer zweites Album „Automat Supérieur“. Was hat es mit dem französisch angehauchten Werktitel auf sich?

Sixxxten: Der Titel ist ein Fantasiegebilde. Ich kann kein französisch und weiß somit auch nicht ob es das wort überhaupt gibt. Allerdings steht es vom stuil her sehr gut in der tradition unseres Debüts: Jugend Violencia. Ich mag leicht skurrile Titel die nicht sofort klarmachen worum es geht, sondern eben Platz für freie Interpretationen zulassen. Man wundert sich: Vieles davon ist weitaus besser als die eigene, ursprüngliche Idee J Es ist immer as selber: der Mensch wird wunderbar wunderlich wenn man ihnr erst mal mit seinen eigenen Ideen in Frieden lässt. So soll es auch hier sein. Meine eigenen Gedanken zum Titel warne aber folgende:

Der automat superieur ist die maschine gottes. Ein produkt des zufalls. Sehr gefährlich, da ihm alles egal ist. Eben weil er IST und nicht SEIN WILL. Genau das gegenteil von mir und dem durchschnittsmenschen. Wir kümmern uns immer um alles und alles ist uns wichtig. alles muss stimmen, passieren, funtionieren. Der automat s. ist ein geisteszustand auf den ich sehr neidisch bin. Ich bin zu kopflastig. Der automat ist einfach gar nichts. er interessiert sich für nichts. Das macht ihn unzerstörbar. Unabhängig. wir normalen (?) leute streben tagtäglich nach funktion. Das macht uns leicht verwundbar. Wir werden ständig enttäuscht. alles ist immer irgendwie tragisch. Sieh dir das artwork an. ein pferd mit flügeln. Was bitte ist denn das für´n quatsch?? Aber es funktioniert. Seit unfassbar langer zeit gilt der pegasus als der allem überlegene “ist”-zustand.(wie nahezu jeder gott) Der mensch möchte ihm gleichkommen und verreckt elendig auf seiner reise in den himmel mit seinen primitiven methoden. (siehe die toten bänker erhängt an den luftballons fliegend am horizont (artwork innenseite). Der mensch ist das gegenteil vom automat supèrieur. Er ist ein mensch. Nicht weniger, aber eben keinsfalls mehr.

 

TrueTrash: Ihr sagt selbst, dass es euch diesmal wichtig war, euch nicht aus dem Kosmos „Hamburg“ herauszubewegen. Warum?

Sixxxten: Weil wir das Werk so spontan und „frisch“ wie möglich halten wollten. Ein anderer Ort hätte eine dogmatische Auseinandersetzung mit der platte bedeutet. Es wäre vielleicht zu verkopft geworden. Ich wollte das vermeiden. Außerdem hatten wir mit Gregor Hennig einen wunderbaren Produzenten an der Hand der hier in Hamburg großartige Leistung erbracht hat. Das Studio war direkt bei meiner Wohnung um die Ecke. Es war alles sehr entspannt. Die Platte und die Band brauchte das um sich sich selber nicht zu wichtig zu nehmen.

 

TrueTrash: „Automat Supérieur“ wurde komplett live und analog eingespielt. Was wolltet ihr damit erreichen?

Sixxxten: Größtmögliche Gefahr zu laufen, dass Dinge nicht perfekt werden und Fehler passieren die die Platte im Nachhinein liebenswert machen. Es war wichtig sich von der Idee zu lösen eine Aufnahme müsse perfekt sein. Muss sie gar nicht. Sie muss nur schöb sein. Das ist sehr wohl. Des weiteren natürlich einen guten „drive“ und „Gefühl“. Welcher Art auch immer. Außerdem wollte es der Produzent so.

 

TrueTrash: Was hat sich im Vergleich zu eurem ersten Album „Jugend Violencia“ von 2009 verändert?

Sixxxten: Siehe Oben. Weniger Kopflastigkeit. Obwohl Moment, eigentlich sind die Texte noch viel undurchsichtiger geworden, deshalb stimmt das so nicht ganz. Aber es ist und klingt eben „spontaner“. Wir haben keine fette Produktion abgeliefert. Es ging darum mit Boardmitteln eine schöne Platte zu machen. Und nicht darum, mit allen erdenklichen Mitteln ein Bombast-Werk zu erschaffen. Das neue Album ist außerdem vom textlichen Kontext irgendwie düsterer. Ich glaube es folgt in sich noch deutlich weniger Regeln als der Vorgänger. Ein Potpourri der schlechten Laune.

 

TrueTrash: Euer Erstlingswerk wurde von den Kritikern ja sehr durchwachsen aufgenommen: Teilweise sehr gut und teilweise sehr schlecht. Wie seid ihr damit umgegangen? Hat euch das komplett kalt gelassen, weil ihr einfach euer Ding durchzieht, egal was andere denken, oder beeinflusst das einen doch irgendwie?

Sixxxten: Es hat stark polarisiert. Das ist grundsätzlich sehr gut. Wir wollten es so und wussten was passiert. Wir wollten kein „ Hey Mensch, ist doch ganz fetzig“ Debüt abliefern. Das passt nicht zu mir und ebenso wenig zur Band. Wichtig ist: eine Kritik muss gut sein. Im Sinne von, Sie kann die Platte ruhig zerreißen, dann aber bitte mit Stil. Irgend so ein Vogel Im Netz schreibt zum Beispiel über die neue Platte sie hätte Parallen zu den Böhsen Onkelz. Sorry, aber da muss ich mich fragen, ob der Typ die Platte gehört hat, oder im Infotext gelesen hat, dass wir deutsche Texte haben und Rock-Musik spielen. (Und somit sein Wissen und Anspruch gegenüber deutschsprachiger Musik aufhört) Arm sowas. Ein anderer schrieb zur ersten Platte mal: „Jugend Violencia taugt gerade mal dazu um sie zu hören während man an der Bushaltestelle Dosenbier säuft“. DAS hat mir SEHR gut gefallen. Es traf die Essenz und den Anspruch der Platte. haha.

 

TrueTrash: Ist nach der Veröffentlichung von „Automat Supérieur“ eine Tour geplant?

Sixxxten: Ja sicher. Wann genau und wo ist noch unklar. Am 10.12 gibt es erstmal eine große Record Release Gala in Hamburg. Kommt alle rum. Das könnte super werden.

 

TrueTrash: Wer sind eure musikalischen Vorbilder?

Sixxxten: Gibt es nicht. Ich wüsste auch nicht welche anderen Bands man bei AUTOMAT SUPÈRIEUR raushört. Fakt ist: wir 4 hören alle sooo krass unterschiedliche Musik das es keinen Konsenz im Proberaum was Geschmack und Stil anbetrifft gibt. Ich denke das ist gut so. Mein Vorbild privat allerdings ist Ferris Bueller.

 

TrueTrash: Was wünscht oder erhofft ihr euch für die Zukunft?

Sixxxten: Mhhh. Schwer zu sagen. Ein neues, noch viel besseres Album von sixxxten.

 

(Interview per Mail)

 



Dieser Beitrag wurde am von Fabian veröffentlicht • Kategorie: Interviews • Tags:






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