Blackout Problems aus München kann man mit Sicherheit als Senkrechtstarter bezeichnen. Mit der ersten LP “Holy” (2016) sind sie schon in die Top 50 der Charts aufgestiegen. Ein atmosphärisches Punk-Rock-Meisterwerk mit einigen Ausflügen Richtung Pop, aber auch Richtung Post-Hardcore. Anfang 2018 gab es bereits die richtig starke Single “Off/On” zu genießen, die sich noch ein wenig mehr zum Post-Hardcore neigte (leider ist das Lied nicht auf der Platte vorhanden). Am 15. Juni 2018 erschien nun die Nachfolger-Platte “Kaos”. Auf diesem Album versucht sich die Band an eher poppigeren Klängen. » Weiterlesen
Fontanelle – No!e Eindrücke
Eine Musikszene als kognitives Brachland zu bezeichnen ist schon harter Tobak. Im Falle von vernünftigem, deutschsprachigen Oi! Punk, allerdings durchaus zutreffend und gerechtfertigt. Da gab es in den letzten Jahren wenig überzeugenden Output, bei welchem sowohl Musik als auch Werte überzeugen konnten. Vor allem letztere ließen stark zu wünschen übrig. Die fünf Leipziger von Fontanelle wollen genau daran ansetzen. » Weiterlesen
Guts Pie Earshot & Nomi and Aino – Deckname Jenny
Guts Pie Earshot verbinde ich mit einem nostalgisch codierten Gefühl. Ich sah sie mal Live auf einem kleinen hochsympathischen Open Air. Nachts. Ich war leicht angetrunken (…der schmale Grat, bevor mal strunzelig wird. Glimmer…) und außerdem noch mit ein paar Lieblingsmenschen unterwegs. Möglichweise habe ich auch so etwas ähnliches wie getanzt. Das war schön. Auf Tonträgern gebe ich mir die Band eher selten. Macht aber nichts. Ihr tut das ja künftig in Vertretung für mich. » Weiterlesen
Zeal & Ardor – Stranger Fruit
Der US-Schweizer Manuel Gagneux hatte einst die Idee, Gospel-Musik mit Black-Metal zu kreuzen. So verrückt es auch klingt, es funktioniert! Mit Zeal & Ardor schaffte er eines der spannendsten Band-Projekte, die ich je gehört habe. Am 8. Juni 2018 erschien die zweite Platte der Band, Stranger Fruit. Der Plattentitel ist angelehnt an den Billie Holiday Song “Strange Fruit”, in dem es um Rassismus und Mord an Afro-Amerikanischen Menschen geht. » Weiterlesen
Lygo: Video zu “Nervenbündel”
Ein einminütiger Song, eine mit Scheinwerfern umstellte Band in einem Fotostudio und ein Haufen Wortfetzen – Lygo sind ein abgewracktes „Nervenbündel“. Zumindest wenn die erste Single samt Musikvideo, mit der sie die Veröffentlichung ihres zweiten Albums „Schwerkraft“ am 07.09.18 über Kidnap Music ankündigen, ernst genommen werden möchte.
Inkasso Moskau – Die Sünde
Allein für ihren Bandnamen haben Inkasso Moskau aus Osnabrück und Hagen schonmal ein anerkennendes Kopfnicken verdient. Der Titel ihres neuen Longplayers “Die Sünde” passt da auch durchaus ins Konzept: Metal und Hardcore-Punk gewürzt mit ein paar doomig-grungige Einflüsse. Dunkel, wütend, grantig. Musikalisches Inkasso stelle ich mir genau so vor. Mal etwas langsamer, mal dafür laut und brachial. Ziemlich tiefgründig und wie eine Zwiebel in vielen Schichten verpackt. Oder wie die Band es selbst genannt wissen möchte: Endzeitpunk. » Weiterlesen
Die Siffer – Vierundzwanzig
“Hey. Wir brauchen noch einen Titel für unser neues Album” “Stimmt! Hast Du ne Idee?” “Nein. Überhaupt Nicht.”
So oder so ähnlich stelle ich mir die Diskussion die zum Titel des achten Albums von Die Siffer geführt hat. Im 24. Bandjahr ein Album namens Vierundzwanzig herauszubringen ist schon, mhhh, verdammt innovativ. Der Kreis schließt sich dann allerdings wieder, wenn die offiziell 17 Songs dank Bonustracks auf insgesamt, na ja, ihr könnt es Euch sicherlich denken, Nummern aufgestockt werden. » Weiterlesen
Talco – And The Winner Isn’t
Ska war für mich lange Jahre allenfalls ein Randphänomen. Das änderte sich in den vergangenen Jahren vor allem durch zwei Alben. Zum einen durch NH3 mit “Hate & Hope”. Zum anderen durch meine ersten Berührungspunkte mit Talco: 2014 erschien deren 10-Jahres-Live-Album “10 Years – Live In Iruña”, das begeisterte mich vom Fleck weg begeisterte. Mit And The Winner Isn’t haben Talco kürzlich ihr neues Werk veröffentlicht. » Weiterlesen
THE TiPS – Come Closer EP
Ein hervorragendes Coverfoto. Wirklich. Mich erinnert das an Kinder die sich ihre Nasen und Münder an dreckigen Glasscheiben plattdrücken und dabei urkomische Grimassen schneiden. THE TiPS beschreiben das nur geringfügig anders: “In einer Session mit dem Fotograf Markus Nass und dem Schauspieler Martin Schnippa entstehen Bildwelten zu den unsichtbaren Barrieren die sowohl in unserer Gesellschaft institutionalisiert sind, als auch in unseren Köpfen vorherrschen und uns mitunter leiten und lenken obwohl wir dies weder wünschen noch wollen. Come Closer ist ein Aufruf sich zu emanzipieren, der dadurch zum Ausdruck kommt, dass genau diese offenbar unüberwindbaren und unsichtbaren Grenzen aufgezeigt werden.” So kann man es natürlich auch beschreiben. » Weiterlesen
Acht Eimer Hühnerherzen – S/T
Ein handelsübliches Hühnerherz ist bei einem ordentlichen Zuchthuhn bis zu 5 cm lang und wiegt bis zu 10 Gramm. Geht man davon aus, dass ein gewöhnlicher Haushaltseimer ein Fassungsvermögen von etwa 10 Litern hat, ergeben sich bei 8 dieser, bis zum Rand mit Innereien gefüllten, Eimer über den Daumen gepeilt gut 8.000 Hühnerherzen. Entweder sind die Protagonisten von Acht Eimer Hühnerherzen also a) fanatische Fleischesser b) volkommen herzlose Sadisten oder c) durchgeknallte Freaks. » Weiterlesen