Wenn ich lese, dass sich eine Band “Rockmusik” auf die Fahne geschrieben hat löst das bei mir erstmal wenig aus. Eher im Gegenteil. Für mich ist der Rock-Drops irgendwie gelutscht. Klassische Rockmusik ist lange Geschichte und zu modernen Spielarten fehlt mir oftmals der Bezug: Post-Rock ist mir meist zu einschläfernd, und Pop-Rock ist mir an vielen Stellen einfach zu seicht. Positive Ausnahmen stellen da allerdings Gitarren-Rock-Bands mit Indie-Attitüde und Punk-Einschlag dar. Und in genau diese Kerbe schlagen Black Tape Lion mit ihrem Debütalbum “Run”. » Weiterlesen
[hi tereska] – 2 Takte schneller
Ich bin naturbedingt der Typ Haptiker. Wenn ich sage “Das muss ich mir anschauen”, dann mache ich was? Korrekt, ich schaue es mir an. Mit den Händen. Deshalb hatte ich auch sofort einen guten Draht zur neuen [hi tereska] Scheibe “2 Takte schneller” – noch bevor ich die CD überhaupt in den Player geschoben hatte. Denn bereits rein optisch und anfasstechnisch kann die Platte was. Kommt äußerst liebevoll im Recycle-Karton-Cover mit schickem Zwei-Ebenen-Flammen-Cover-Design. Wegen solcher Veröffentlichungen bin ich zum passionierten Plattensammler geworden. » Weiterlesen
Stinky – From Dead-End Street
Bei dieser Band ist der Name Programm: Stinky. Platt übersetzt mit stinkend oder widerlich, umgangssprachlich auch als beschissen zu verstehen. Daran knüpft der Titel des zweiten Albums der Truppe nahtlos an: “Against Wind And Tide” – dagegen sein also. Und das mit aller Gewalt. » Weiterlesen
Blackout Problems – Kaos
Blackout Problems aus München kann man mit Sicherheit als Senkrechtstarter bezeichnen. Mit der ersten LP “Holy” (2016) sind sie schon in die Top 50 der Charts aufgestiegen. Ein atmosphärisches Punk-Rock-Meisterwerk mit einigen Ausflügen Richtung Pop, aber auch Richtung Post-Hardcore. Anfang 2018 gab es bereits die richtig starke Single “Off/On” zu genießen, die sich noch ein wenig mehr zum Post-Hardcore neigte (leider ist das Lied nicht auf der Platte vorhanden). Am 15. Juni 2018 erschien nun die Nachfolger-Platte “Kaos”. Auf diesem Album versucht sich die Band an eher poppigeren Klängen. » Weiterlesen
Fontanelle – No!e Eindrücke
Eine Musikszene als kognitives Brachland zu bezeichnen ist schon harter Tobak. Im Falle von vernünftigem, deutschsprachigen Oi! Punk, allerdings durchaus zutreffend und gerechtfertigt. Da gab es in den letzten Jahren wenig überzeugenden Output, bei welchem sowohl Musik als auch Werte überzeugen konnten. Vor allem letztere ließen stark zu wünschen übrig. Die fünf Leipziger von Fontanelle wollen genau daran ansetzen. » Weiterlesen
Guts Pie Earshot & Nomi and Aino – Deckname Jenny
Guts Pie Earshot verbinde ich mit einem nostalgisch codierten Gefühl. Ich sah sie mal Live auf einem kleinen hochsympathischen Open Air. Nachts. Ich war leicht angetrunken (…der schmale Grat, bevor mal strunzelig wird. Glimmer…) und außerdem noch mit ein paar Lieblingsmenschen unterwegs. Möglichweise habe ich auch so etwas ähnliches wie getanzt. Das war schön. Auf Tonträgern gebe ich mir die Band eher selten. Macht aber nichts. Ihr tut das ja künftig in Vertretung für mich. » Weiterlesen
Zeal & Ardor – Stranger Fruit
Der US-Schweizer Manuel Gagneux hatte einst die Idee, Gospel-Musik mit Black-Metal zu kreuzen. So verrückt es auch klingt, es funktioniert! Mit Zeal & Ardor schaffte er eines der spannendsten Band-Projekte, die ich je gehört habe. Am 8. Juni 2018 erschien die zweite Platte der Band, Stranger Fruit. Der Plattentitel ist angelehnt an den Billie Holiday Song “Strange Fruit”, in dem es um Rassismus und Mord an Afro-Amerikanischen Menschen geht. » Weiterlesen
Inkasso Moskau – Die Sünde
Allein für ihren Bandnamen haben Inkasso Moskau aus Osnabrück und Hagen schonmal ein anerkennendes Kopfnicken verdient. Der Titel ihres neuen Longplayers “Die Sünde” passt da auch durchaus ins Konzept: Metal und Hardcore-Punk gewürzt mit ein paar doomig-grungige Einflüsse. Dunkel, wütend, grantig. Musikalisches Inkasso stelle ich mir genau so vor. Mal etwas langsamer, mal dafür laut und brachial. Ziemlich tiefgründig und wie eine Zwiebel in vielen Schichten verpackt. Oder wie die Band es selbst genannt wissen möchte: Endzeitpunk. » Weiterlesen
Die Siffer – Vierundzwanzig
“Hey. Wir brauchen noch einen Titel für unser neues Album” “Stimmt! Hast Du ne Idee?” “Nein. Überhaupt Nicht.”
So oder so ähnlich stelle ich mir die Diskussion die zum Titel des achten Albums von Die Siffer geführt hat. Im 24. Bandjahr ein Album namens Vierundzwanzig herauszubringen ist schon, mhhh, verdammt innovativ. Der Kreis schließt sich dann allerdings wieder, wenn die offiziell 17 Songs dank Bonustracks auf insgesamt, na ja, ihr könnt es Euch sicherlich denken, Nummern aufgestockt werden. » Weiterlesen
Talco – And The Winner Isn’t
Ska war für mich lange Jahre allenfalls ein Randphänomen. Das änderte sich in den vergangenen Jahren vor allem durch zwei Alben. Zum einen durch NH3 mit “Hate & Hope”. Zum anderen durch meine ersten Berührungspunkte mit Talco: 2014 erschien deren 10-Jahres-Live-Album “10 Years – Live In Iruña”, das begeisterte mich vom Fleck weg begeisterte. Mit And The Winner Isn’t haben Talco kürzlich ihr neues Werk veröffentlicht. » Weiterlesen